Williams in Singapur: "Viel Abtrieb ist gut für uns"
Mit Vorteilen ins Nachtrennen? Das britische Williams-Team rechnet sich in Singapur sehr gute Chancen auf weitere Top-10-Ergebnisse aus
(Motorsport-Total.com) - Williams möchte in Singapur nicht nur im Licht der Scheinwerfer glänzen. Das britische Traditionsteam hat sich fest vorgenommen, beim einzigen Nachtrennen im Kalender der Formel 1 wieder in die Top 10 vorzustoßen und weitere WM-Punkte zu sammeln. Fahrer und Verantwortliche sind zuversichtlich, dass dieses Vorhaben auch gelingt. Der Kurs dürfte, so die Meinung bei Williams, dem Auto liegen.

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Bruno Senna möchte sich und das Williams-Team ins Rampenlicht fahren Zoom
Entsprechend groß ist die Vorfreude bei Mark Gillan, dem Chefingenieur des Rennstalls: "Das Nachtrennen in den Straßen von Singapur ist eine besondere Veranstaltung. Das Team freut sich schon sehr darauf. Es ist ein langes und für Fahrer und Fahrzeug auch ein sehr anstrengendes Rennen. Weil Überholen so schwierig ist, hat das Qualifying eine noch größere Bedeutung."
"Außerdem haben wir es dort mit der längsten Boxengasse des Jahres zu tun. Die Autos fahren dort nur 60 statt der sonst üblichen 100 km/h. Daher wollen wir natürlich so wenige Boxenstopps wie möglich absolvieren", erklärt der Brite und merkt an: "Pirelli bringt bei diesem Rennen die Mischungen weich und superweich an den Start. Diese Kombination hatten wir schon in Monaco und Kanada."
"Der Kurs ist sehr hart für die Bremsen. Und weil die Temperaturen so hoch sind, müssen wir die Verkleidung der Autos öffnen, um den Motor zu kühlen. Auf aerodynamischer Seite fahren wir fast mit dem maximalen Abtrieb. Beim Setup darf man aber auch die heftigen Randsteine nicht außer Acht lassen. Und das Wetter macht es in Singapur noch zusätzlich schwierig. Regen ist immer drin."
Darauf müssen sich auch die Fahrer einstellen. Sowohl Pastor Maldonado als auch Bruno Senna kennen den Stadtkurs aber aus der Vergangenheit. "Ich fahre nun schon zum zweiten Mal in Singapur", sagt Maldonado. "Es ist eine tolle Stadt mit einer großartigen Atmosphäre. Das Rennen ist einmalig, weil es bei Nacht ausgetragen wird." Und das macht es für die Piloten besonders knifflig.
"Du musst dich an die Temperaturunterschiede anpassen und natürlich an den Zeitunterschied. Wir bleiben ja im europäischen Zeitmodus", erklärt der venezolanische Rennfahrer und fügt hinzu: "Die Strecke verlangt viel Abtrieb, was gut für uns ist. Aerodynamisch ähnelt die Strecke dem Kurs in Barcelona. Es sollte also ein Ort sein, wo wir das Potenzial unseres Autos aufzeigen können."
Senna sieht dies ähnlich. Auch er rechnet sich einiges aus: "Singapur sollte unserem Auto liegen. Dort ist viel Abtrieb gefragt. Bei solchen Bedingungen fühlt sich unser Fahrzeug am wohlsten", meint der aus Brasilien stammende Williams-Pilot. Zu viel versprechen will Senna aber nicht. "Natürlich ist es schwierig, abzusehen, wo wir stehen werden, denn auch die anderen Teams steigern sich ständig."
"Wenn wir jedoch in Monza punkten konnten, dann sollten wir auch in Singapur die Top 10 anpeilen. Im vergangenen Jahr war ich dort ziemlich gut unterwegs. Das stimmt dich vor dem Rennen immer zuversichtlich", sagt Senna. Vor dem Rennen in Singapur belegen die Williams-Fahrer mit 29 und 25 Punkten die Positionen 15 (Maldonado) und 16 (Senna) in der Gesamtwertung, Williams ist Achter.

