• 10.10.2009 12:28

  • von Roman Wittemeier

Williams gegen Sauber: Geht es um Petronas?

Im Zuge der Streitereien um ein 14. Team in der Formel 1 2010 spielt offenbar das Sponsorengeld von Petronas eine wichtige Rolle

(Motorsport-Total.com) - Peter Sauber steckt ein wenig in der Klemme. Zwar hat er sein Lebenswerk in Hinwil trotz der Rückzugsankündigung von BMW vermeintlich retten können, aber bislang weiß niemand, ob das Nachfolgeteam Qadbak tatsächlich in der Startaufstellung des kommenden Jahres stehen wird. Es geht dabei nicht nur um die vermeintlich fragwürdigen Hintermänner der Investorengruppe, sondern womöglich auch um Sponsorengelder.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Bislang war Petronas fest mit Peter Sauber verbandelt: Bald mit Williams?

Die FIA hatte Lotus den Zuschlag gegeben, als es um die Entscheidung ging, wer den Platz des BMW Sauber F1 Teams in der kommenden Saison einnehmen soll. Erst kurze Zeit später wurde die Übernahme des bisherigen deutsch-schweizerischen Rennstalls veröffentlicht. Qadbak schaut bisher in die Röhre, denn eine Startplatzgarantie konnte man nicht erwirken. Man bleibt auf der FIA-Liste erstes Nachrückerteam, falls sich einer der 13 Kandidaten für 2010 doch noch zurückzieht.#w1#

Die Teamvereinigung FOTA hatte sich ursprünglich darauf verständigt, dass man Qadbak per Sondergenehmigung als 14. Rennstall 2010 in die Startaufstellung aufnehmen solle. Doch dieses Vorhaben scheiterte am Veto von Frank Williams. Der britische Teamchef hatte argumentiert, dass er die Bemühungen eines anderen Rennstalls nicht unterstützen wolle, solange dessen Strukturen nicht klar seien. Die Qadbak-Leute blieben trotzdem immer noch weitestgehend im Dunkeln.

Womöglich geht es Williams allerdings gar nicht so sehr um die eventuell fragwürdigen Team- und Besitzverhältnisse bei Qadbak, sondern vielmehr ums liebe Geld. Nach Informationen von 'auto motor und sport' spekuliert Williams auf die Sponsormillionen von Petronas. Der Mineralölkonzern aus Malaysia hatte sich trotz des Drucks der malaysischen Regierung gegen eine Partnerschaft mit Lotus entschieden. Man sicherte dem langjährigen Partner Peter Sauber weitere Unterstützung zu.

Peter Sauber (Ex-Formel-1-Teamchef)

Nachrückerrolle: Peter Sauber und das Qadbak-Team sitzen auf der Ersatzbank Zoom

Nun spekuliert Williams angeblich darauf, dass Qadbak es nicht in die Startaufstellung 2010 schafft. Petronas wäre somit womöglich wieder verfügbar. Nach Angaben des britischen 'Daily Telegraph' ist es um die Finanzen des Williams-Rennstalls offenbar nicht gut bestellt. Das Traditionsteam verliert zum kommenden Jahr die schottische RBS als Geldgeber - immerhin ein Deal mit einem Volumen von rund 14 Millionen Euro jährlich.

Noch vor einigen Tagen hieß es, dass Williams mit seinem Veto gegen die Aufnahme von Qadbak als 14. Team nicht allein sei. Angeblich sollte sich auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner dagegen ausgesprochen haben. Doch der Brite relativierte seine Aussagen mittlerweile. Auch Adrian Campos wird nachgesagt, er sperre sich gegen Qadbak. Doch auch das stimmt nur halb. Angeblich soll Campos nachgeben wollen, wenn Williams einem Start des BMW-Nachfolgeteams doch zustimmt.