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Williams-Fazit: Ergebnisse schlechter als mit Bottas

Zum zweiten Mal führt Felipe Massa das Mittelfeld an: Williams kommt in Bahrain die Hitze entgegen - Ergebnisse dennoch schlechter als in den letzten drei Jahren

(Motorsport-Total.com) - Williams war bei den ersten drei Grands Pix praktisch nur ein Einwagenteam. Routinier Felipe Massa eroberte in Australien und in Bahrain jeweils den sechsten Platz. Rookie Lance Stroll sah bisher noch nicht die Zielflagge. Mit den 16 WM-Punkten von Massa ist Williams bei den Konstrukteuren Fünfter. Nur ein Zähler fehlt auf Force India, die bei allen Rennen mit beiden Fahrern Punkten konnten.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa, Kimi Räikkönen

Den Ferrari von Kimi Räikkönen konnte Massa nur kurz in Schach halten Zoom

Mit dem zweiten sechsten Platz führte Massa nun zum zweiten Mal die Gruppe des Mittelfeldes an. Im Anschluss bezeichnete der 35-Jährige dieses Ergebnis "wie einen Sieg". Im Rennen konnte der Williams die gute Longrun-Pace ausspielen und hatte damit einen Vorteil gegenüber Renault. "In China kämpfte ich mit Nico und hier wieder. Ich glaube, mit Nico werde ich in vielen Rennen kämpfen", schätzt Massa.

Hülkenberg glänzte im Qualifying, doch Massa konnte den Deutschen schon beim Start schnappen. Generell schätzt Massa, dass es im Mittelfeld weiterhin eng zugehen wird. "Toro Rosso ist nicht weit weg, aber Carlos hatte ein Problem. Wir werden definitiv gegen sie kämpfen. Dazu kommen Force India und Haas. Wir sind mit diesen Teams in einem guten Kampf." Das spiegelt auch der WM-Stand wieder.

Vor allem Force India präsentierte sich im Rennen stärker als im Qualifying. Es ist offen, ob Perez mit einem besseren Startlatz als 18 noch Massa hätte angreifen können. Im Ziel hatte der Mexikaner nur acht Sekunden Rückstand auf den Williams. Wie schnell es gehen kann, zeigte China, als Williams einen schlechten Tag erwischte. Schon in der Vergangenheit war auffällig, dass das Auto bei kühlen Temperaturen die Reifen nicht ins optimale Betriebsfenster bringt.

Lance Stroll, Carlos Sainz

Lance Stroll ist bisher noch kein passender Ersatz für Valtteri Bottas Zoom

"Wir haben dort einige Entscheidungen getroffen, die wir im Rückblick anders machen würden", meint Technikdirektor Paddy Lowe. "Entscheidend war die verlorene Zeit. Das Auto war bei diesen Bedingungen einfach nicht schnell genug. Wir haben gute Theorien aufgestellt, damit das in Zukunft nicht mehr vorkommt. Man muss natürlich abwarten, bis ähnliche Bedingungen auftreten, um unsere Theorien zu überprüfen." Das war im heißen Bahrain nicht der Fall, Williams war konkurrenzfähiger.

Massa will lieber an der Spitze kämpfen

Auch wenn es im Mittelfeld spannend ist, so ist das für Massa nicht das Gelbe vom Ei: "Es ist natürlich besser, wenn man vorne ist und man ein einfaches Leben hat. Dann würde man viele Punkte mitnehmen. Aber bevorzugt man es, im Mittelfeld mit drei anderen Autos zu kämpfen, oder vorne wegzuziehen? Natürlich will man lieber vorne wegfahren. Spaß macht die Position am Ende. Wenn man hinten ist, aber im Rennen einen großen Kampf hatte, ist man nicht zufrieden. Das macht keinen Spaß."

Die Realität für Williams heißt derzeit im Optimalfall Platz sieben, wenn bei den drei Topteams nichts schiefgeht. Podestplätze aus eigener Kraft sind derzeit nicht in Reichweite. Außerdem sind die Ergebnisse in den ersten drei Rennen auch schlechter als in den vergangenen drei Jahren. 2014 wurde Massa zweimal Siebter, Valtteri Bottas kam als Fünfter und zweimal als Achter ins Ziel. 2015 begann Massa mit den Plätzen vier, sechs und fünf. Bottas wurde Fünfter und Sechster. Und im Vorjahr startete Massa mit den Positionen fünf, acht und sechs. Bottas wurde Achter, Neunter und Zehnter.


Fotostrecke: GP Bahrain, Highlights 2017

Vor allem Stroll müsste ins Ziel kommen und Punkte sammeln, um auch für ie Konstrukteurswertung etwas beizutragen. "Es ist einfach nur enttäuschend", sagt der Kanadier nach seinem Unfall mit Carlos Sainz. "Ich hoffe, ich habe bald mehr Glück. Mein Frust bringt mich nirgendwohin. Auf der anderen Seite sind noch viele Rennen zu fahren."