Williams' Erfolgsrezept: Konstanz beginnt mit Veränderung

(Motorsport-Total.com) - Blau-weiße Weihnachten fielen für Pastor Maldonado und Valtteri Bottas auf den 19. Februar und fanden bei elf Grad Celsius in Barcelona statt. Am Dienstag wurde im Vorfeld des zweiten Formel-1-Tests der Saison ihr neues Arbeitsgerät, der FW35, der Öffentlichkeit präsentiert. "Wir haben hart gearbeitet, um das Auto zu entwickeln und die Leistung zu verbessern", verspricht der Venezolaner. Bottas fügt an: "Wir wissen, dass wir unseren Wagen ausgehend von der vergangenen Saison verbessert haben."

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Trio infernale? Pastor Maldonado, Valtteri Bottas und Susie Wolff formen Williams Zoom

Dass die Erfolge von 2012 Begehrlichkeiten geweckt haben, ist Maldonado klar: "Im vergangenen Jahr haben wir ein Rennen gewonnen und waren konkurrenzfähig, aber diese Saison müssen wir das umso mehr sein", unterstreicht der Mann, der mit Williams in sein drittes Jahr geht. "Ich glaube, dass das möglich ist." Das Mittel der Wahl der Mannschaft aus Grove sei Konstanz, so wolle man die Lücke zu den vorne platzierten Teams schließen. Allerdings begann das Jahr mit wichtigen Veränderungen.

Neuer Renningenieur für Maldonado

Nachdem Xevi Pujolar zum Chef-Renningenieur befördert worden ist, wird Andrew Murdoch die Stimme unter dem Helm des 27-Jährigen. Hinzu kommt mit Bottas ein neuer Teamkollege für Maldonado, für den er genau wie für die ganze Truppe nur lobende Worte übrig hat: "Die Atmosphäre ist angenehm im Augenblick, weil wir auf der Höhe sind und uns untereinander gut kennen. Es ist etwas Besonderes, Teil der Williams-Familie zu sein und ich will Frank (Williams, Anm. d. Red.) danken."

Das stünde auch Bottas gut zu Gesicht, schließlich wurde der ehemalige GP3-Champion über Jahre hinweg von Williams aufgebaut und gefördert. Jetzt verspricht er: "Ich fühle mich bereit." Bottas findet es "großartig", zum Einsatzfahrer befördert worden zu sein, ist sich aber auch über die Bürde dieses Amtes im Klaren: "Es ist ein großer Schritt und ich freue mich darauf. Ich habe einiges an Training absolviert, mich mit meinen Ingenieuren zusammengesetzt und während der Vorbereitung im Simulator geschuftet."

"One Moment in Time" für Bottas

Der Wahl-Brite, der seine Zelte in Oxford aufgeschlagen hat, kann es kaum abwarten dem FW35 endlich Asphalt unter die Räder zu geben: "Ich freue ich mich darauf, zu sehen, wie es sich auf der Strecke schlägt." Doch vor den Fahrspaß hat der Formel-1-Gott die Plackerei gesetzt, was Bottas die Laune nicht verdirbt: "Wir haben ein aufwendiges Testprogramm vor uns. Ich bin aufgeregt. Der Moment, in dem in Melbourne die Ampellichter ausgehen, ist der, auf den ich meine gesamte Laufbahn hingearbeitet habe."

Neben Maldonado eine weitere Konstante in Grove ist Susie Wolff. Die schnelle Blondine wird als Testfahrerin mehr Kilometer abspulen als noch im vergangenen Jahr, prinzipiell wäre sogar ein Freitagseinsatz denkbar. "Ich bin unglaublich stolz und froh, meine Rolle bei Williams in diesem Jahr ausgebaut zu haben", pustet sie nach ihrem Abschied aus der DTM durch. Faulenzen? Fehlanzeige. "Es war ein viel beschäftigter Start für mich, während wir auf die Fertigstellung des FW35 gewartet haben."

Ladies first

Wolff hat volles Vertrauen in die Verantwortlichen hinter den Kulissen: "Ich traue Mike Coughlan und seinem Team viel zu, sie haben einen großartigen Job gemacht", schwärmt die Schottin, die die Jungfernfahrt des FW35 absolvierte. "In Idiada (Teststrecke in Spanien, Anm. d. Red.) als Erste hinter das Steuer zu kommen, war wirklich eine Ehre. Ein besonderes Gefühl, aus der Garage zu fahren und die ersten Kilometer zurückzulegen. Das vor den Augen von vielen aus einem Team, das sich mit dem Design und dem Bau so viel Mühe gegeben hat."

Maldonado will Vertrauen zurückzahlen und gibt große Ziele für die Saison 2013 aus. "Mein Ziel ist es, dabei mitzutun, das Team zurück an die Spitze zu bringen", verspricht der als Bruchpilot verschriene Mann, der mit einer kräftigen Mitgift seines Präsidenten und Förderer Hugo Chavez ausgestattet ist. Dennoch betont Maldonado die sportliche Seite seines Engagements, wünscht sich mehr süße Siege wie in Barcelona und dankt Williams: "Nicht nur, weil er mir die Möglichkeit gegeben hat, für ihn zu fahren, sondern auch, zu siegen."