Will die FIA Brundle mundtot machen?
Ex-Pilot und Journalist Martin Brundle erhebt schwere Vorwürfe gegen die FIA: Kritische Berichte sollen unterbunden werden, sagt er
(Motorsport-Total.com) - Martin Brundle erhebt schwere Vorwürfe gegen die FIA: Sollen kritische Formel-1-Journalisten "mundtot" gemacht werden? Hintergrund ist, dass die FIA plant, die angesehene 'Sunday Times' aus London zu verklagen. Im September hatte Ex-Pilot Brundle in seiner Kolumne in dieser Zeitung dem Weltverband im Zuge der Spionageaffäre vorgeworfen, eine "Hexenjagd gegen McLaren" zu betreiben. Vier Tage nach dem Erscheinen der Kolumne hatte der World Motor Sport Council McLaren aus der Herstellerwertung ausgeschlossen und eine Strafe von 100 Millionen US-Dollar ausgesprochen.

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Martin Brundle wirft der FIA vor, kritische Journalisten beeinflussen zu wollen
In seiner Kolumne in der heutigen 'Sunday Times' legt Brundle nach. Für ihn ist es kein Zufall, dass die Klage genau jetzt kommt, wo die FIA Renault zwar für schuldig befunden, aber nicht bestraft hat. "Es ist eine Warnung an andere Journalisten und Publikationen, dass sie mit sehr sorgsamer Wortwahl über diese Entscheidung berichten sollen", so Brundle. "Ich sehe darin eine Taktik der FIA-Presseabteilung und habe es einfach satt."#w1#
Brundle, der in der Formel 1 unter anderem als TV-Kommentator von 'ITV' arbeitet, rechnet damit, dass ihm in der kommenden Saison bewusst Steine in den Weg gelegt werden. "Ich gehe davon aus, dass man irgendwie versuchen wird zu verhindern, dass ich nächstes Jahr eine Akkreditierung bekomme, damit meine Arbeit erschwert wird und ich bestraft werde", erklärte er in seiner Kolumne.
Und Brundle legte noch weiter nach: "Oder sie schreiben wieder an ITV, dass mein Kommentar nicht gut genug sei, obwohl ich schon sechsmal den Royal Television Society Award für Sportberichterstattung bekommen habe. Dann soll es so sein."
"Als früherer Formel-1-Pilot habe ich das Recht, mir eine eigene Meinung über den Sport zu bilden und weiß vielleicht auch mehr darüber als andere", forderte Brundle sein Recht ein, auch Kritik an der FIA zu üben. "Ich war bei fast 400 Grand Prixs dabei, bei 158 als Fahrer. Ich habe Blut und Tränen vergossen, mir Knochen gebrochen, ganze Tankerladungen von Schweiß geschwitzt, den Champagner geschmeckt und war in den tiefsten Tiefen. Die Formel 1 ist meine Leidenschaft und ich werde meine Meinung immer offen und ehrlich mitteilen. Ich weiß, dass sich die Leser dann ihre eigene Meinung bilden werden."

