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"Wie Senna, Prost und Schumacher": Tost adelt Vettel

Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost hält große Stücke auf Sebastian Vettel und vergleicht ihn mit den Allergrößten - Siegesserie hat sich früh abgezeichnet

(Motorsport-Total.com) - Nicht vielen war klar, welcher Stern da gerade am Formel-1-Himmel aufgegangen war, als Sebastian Vettel am 17. Juni 2007 für BMW-Sauber sein erstes Rennen in Indianapolis bestritt. Gleich bei seinem Debüt strich der Heppenheimer als Achter einen Punkt ein, musste sein Cockpit danach aber wieder an Stammpilot Robert Kubica abtreten, der sich von seinem schweren Unfall in Kanada erholt hatte.

Vier Rennen später war der Deutsche aber schon als Stammpilot in der Königsklasse unterwegs. Bei Toro Rosso sollte der Red-Bull-Junior Scott Speed ersetzen und tat dies auch bravourös - sehr zur Freude von Teamchef Franz Tost. "Die Lernphase, die ich von da an erlebt habe, war trotz kleinerer Fehler atemberaubend. Es dauerte nicht lange, bis er seinem damaligen Teamkollegen Vitantonio Liuzzi überlegen war - obwohl der über wesentlich mehr Erfahrung verfügte", schwärmt der Österreicher gegenüber 'Die Welt' heute noch von seinem statistisch gesehen bisher besten Fahrer.

Tost erkannte recht schnell, welche Voraussetzungen der damals 20-Jährige mit nach Faenza brachte. "Es wurde mir damals schnell klar, dass sein Weg bei diesen Anlagen nur steil nach oben führen kann", berichtet er. Schon bei seinem sechsten Einsatz für Toro Rosso holte er als Vierter in China die ersten Saisonpunkte für sein Team und brachte die Truppe in der WM vor Honda und Super Aguri.

"Sebastian weiß, was er will"

Mittlerweile würden solche Ergebnisse beim nun dreifachen Weltmeister wohl keine Jubelstürme mehr auslösen. Der Heppenheimer eilt derzeit von Sieg zu Sieg und steht vor seinem vierten Triumph. Tost weiß genau, dass neben seinem fahrerischen Talent vor allem sein Ehrgeiz ihn in diese Richtung geschickt hat: "Er weiß, was er will, und verfolgt seine Ziele ohne Schnörkel. Er hat gegenüber sich sowie allen anderen einen hohen Anspruch und fordert diese Haltung auch von seinem Team."

"Sebastian war immer schon mental stark. Durch seine Erfolge ist mittlerweile noch stärker geworden", ergänzt Tost und vergleicht seinen ehemaligen Schützling mit den ganz Großen der Szene: "Er besitzt das Format von Ayrton Senna, Alain Prost oder Michael Schumacher." Und während man bei Senna beispielsweise immer Monaco 1984 als entscheidenden Durchbruch in seiner Formel-1-Karriere erwähnt, ist es auch bei Sebastian Vettel unstrittig ein Ereignis, das in den Köpfen bleibt. Die Rede ist vom Großen Preis von Italien 2008.


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Tost hat Sieg vorausgesehen

"Es war abzusehen, dass er eines Tages gewinnen würde", meint Tost. "Dass es in Monza soweit sein könnte, zeichnete sich schon am Freitag vor dem Rennen ab. Wir wussten aufgrund der Wettervorhersage, dass es am Samstag und auch am Sonntag stark regnen würde." Das Team habe daher alles getan, damit Vettel und sein Teamkollege Sebastien Bourdais möglichst viel Eingewöhnungszeit auf der Strecke bekommen, was sich in den Startplätzen eins und vier niedergeschlagen hat.

Doch was viele nicht für möglich gehalten hatten: Vettel gewann am Sonntag auch das Rennen. "Er hat in diesem schwierigen Rennen nicht einen Fehler gemacht", lobt Tost. Das Team hat auch perfekt gearbeitet, aber am Ende war er es, der das Auto gefahren hat. Es war eine Glanzleistung." Spätestens nach diesem Rennen sei dem Österreicher klar gewesen, zu welchen Leistungen sein Fahrer in der Lage ist.

Sebastian Vettel

Faust statt Finger: Im Toro Rosso folgte der erste von ganz vielen Jubeln Zoom

Der Schritt zum Mutterteam Red Bull war für ihn daher logische Konsequenz: "2009 war Sebastian einfach die perfekte Ergänzung für ein Topteam. Es war mir klar, dass sich im Dreieck Newey (Adrian, Chefdesigner), Horner (Christian, Teamchef; Anm.) und Vettel der ganz große Erfolg entwickeln würde." Und erfolgreicher hätte die Kombo fast nicht sein können: Nachdem man im ersten Jahr den Titel noch knapp verpasste, räumte man in den drei Jahren darauf einen Titel nach dem anderen ab: Sechs von sechs möglichen lautet die Bilanz. Und die Erfolgsgeschichte ist noch nicht zu Ende geschrieben: Erst in diesem Jahr verlängerte der Heppenheimer seinen Vertrag bei den Bullen langfristig.

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