Whitmarsh jubelt: "Großartig für das Team"

McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh freut sich über die erste Startreihe in Brasilien - Von den besten Startplätzen aus hofft der Brite auf einen Doppelsieg

(Motorsport-Total.com) - McLaren ist als großer Sieger des letzten Qualifyings der Saison hervorgegangen. Lewis Hamilton war in allen drei Abschnitten der Schnellste und sicherte sich in Interlagos die Pole-Position. Sein Teamkollege Jenson Butten qualifizierte sich als Zweiter und sorgte somit für eine komplette chromfarbene erste Startreihe. "Für das Team ist es großartig", jubelt Teamchef Martin Whitmarsh gegenüber 'Sky Sports F1'. "Beide Fahrer haben eine super Leistung gebracht. Vor diesem Qualifying fragte ich mich natürlich, wie es werden wird, denn bei diesen Bedingungen können schnell Fehler passieren."

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh (Teamchef, McLaren)

Martin Whitmarsh freute sich über den Doppelsieg im Qualifying Zoom

"Das Team blieb ruhig und die Fahrer haben alles getan, was nötig ist. Es ist ein gutes Gefühl, dass beide Autos in der ersten Reihe stehen." Für Hamilton war es die siebte Pole-Position der Saison. Seit einigen Rennen präsentiert sich der Brite in bestechender Form. Seit seinem Sieg am vergangenen Wochenende in den USA ist die Stimmung prächtig. "Das Auto funktioniert derzeit sehr gut. Diese Strecke ist aber ganz anders als Austin, denn der Asphalt ist aggressiver und es gibt viele Bodenwellen."

"Es ist also ganz anders als ein moderner Tilke-Kurs", vergleicht Whitmarsh. "Deshalb ist es sehr zufriedenstellend auch hier vorne zu sein. Für uns war Interlagos nicht die erfolgreichste Strecke." Zum ersten Mal seit dem Jahr 2000 (Mika Häkkinen) steht ein McLaren in Brasilien auf dem besten Startplatz. Obwohl Hamilton im Jahr 2008 an gleicher Stelle Weltmeister wurde, ist McLaren auf diesem Traditionskurs seit 2005 (Juan-Pablo Montoya) sieglos.


Fotos: McLaren, Großer Preis von Brasilien, Samstag


Das Wetter könnte am Sonntag für ein turbulentes Rennen sorgen. "Ich hoffe auf ein Trockenrennen, aber ich glaube nicht, dass es passieren wird", meint Whitmarsh. "Wenn man aus der ersten Reihe startet, dann kann man auf sich achten, denn vorne gibt es nicht so viel Gischt. Hinter uns könnte es turbulenter zugehen. Hoffentlich können wir uns aus dem Chaos heraushalten.Wir werden den Himmel beobachten. Egal wie viele Wetterexperten es gibt, man muss einfach nur den Himmel beobachten."

"Es ist schwierig. Sollte es nass sein, sind dann die Intermediates oder die Regenreifen richtig? Man muss auch das Kühlungspaket beim Auto anpassen. Das beeinflusst die Temperatur der Reifen, der Bremsen und des Motors. Man muss all diese Dinge beachten. Jetzt war es schwierig zu wissen, wie sich das Training entwickeln würde. Es hätte in Q1 eine rote Flagge geben können und dann wäre man draußen gewesen. Wir mussten einige Risiken eingehen."

McLaren hat im Qualifying Red Bull geschlagen. In den vergangenen Jahren war die Weltmeistertruppe in Interlagos sehr stark. Dass Mark Webber und Sebastian Vettel am Ende nicht ganz vorne stehen, überraschte Whitmarsh. "Mark war sehr schnell, aber wir konnten ihn schlagen. Von Sebastian bin ich etwas überrascht, denn sein erster Versuch in Q3 war relativ langsam. Persönlich bin ich zufrieden, weil sie uns normalerweise nicht in dieser Richtung überraschen."

"Normalerweise sorgen sie in die andere Richtung für eine Überraschung. Ich denke, dass unsere Jungs puschen und die erste Startreihe ist für uns sehr erfreulich. Hoffentlich können wir vorne bleiben. Die Saison mit einem Doppelsieg abzuschließen wäre ein super Gefühl." Hamilton fährt am Sonntag seinen letzten Grand Prix für McLaren. Vor ihm schaffte Ayrton Senna bei seinem letzten Rennen für das britische Team ebenfalls die Pole-Position. Vom besten Startplatz aus gewann der Brasilianer schließlich in Adelaide 1993.

Ein gutes Omen für Sonntag? "Ich bete für einen Sieg. Wir stehen jetzt bei 181 Siegen und wollen das Jahr mit 182 beenden", blickt Whitmarsh auf die ewige Statistik. "Darauf konzentrieren wir uns. Wenn es bei den Punkten gegenüber Ferrari passt, dann wäre es natürlich sehr schön." Sollte McLaren einen Doppelsieg landen, dann erobert man in der Konstrukteurs-WM Platz zwei. Im Falle eines Doppelsieges wäre es egal, auf welchen Plätzen Ferrari ins Ziel kommt.