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White: "Viry spielt 2011 bei KERS eine größere Rolle"
Renault-Motorenchef Rob White im Interview: Über die Vorteile, noch ein Team auszurüsten, die neuen Auspuffkonzepte und die KERS-Verantwortung
(Motorsport-Total.com) - Auch wenn Renault dieses Jahr nur noch als Motorenhersteller in der Formel 1 aktiv ist (am Renault-Rennstall besitzt man keine Anteile mehr), ist die Mannschaft aus Viry-Chatillon mit großen Herausforderungen konfrontiert. Neben dem wieder eingeführten Energie-Rückgewinnungs-System KERS wird vor allem im Motorenumfeld beim Auspuff derzeit viel Entwicklung betrieben, zudem rüstet man mit Lotus dieses Jahr neben Weltmeister Red Bull und dem Renault-Rennstall ein drittes Team aus - nur Mercedes rüstet ebenfalls drei Rennställe aus. Motorenchef Rob White spricht im Interview über die Aufgaben der Saison 2011.

© xpb.cc
Renault-Motorenchef Rob White freut sich auf die Herausforderungen 2011
Frage: "Herr White, drei Teams werden 2011 den RS27 verwenden. Wie wird Renault mit der zusätzlichen Arbeitslast umgehen?"
Rob White: "Das sind großartige Neuigkeiten für das gesamte Team in Viry-Chatillon. Motoren zu entwickeln ist das, was Renault am besten kann. Ein drittes Team auszurüsten, gibt uns die Möglichkeit, unsere Position in diesem Sport zu verstärken und zu verstehen, was Teams von einem Motorenhersteller im derzeitigen Klima benötigen. In der Fabrik wurde es sehr gut angenommen, da es uns neue Möglichkeiten bietet. Es erlaubt anderen Teammitgliedern, zur Strecke zu kommen und zu sehen, wie alles funktioniert, was wiederum unserem Unternehmen ein breiteres Verständnis und Wissen bringt."
Frage: "Der angeblasene Auspuff hat dieses Jahr eine besondere Bedeutung bekommen und es passiert sehr viel Entwicklung in diesem Bereich. Hat Renault bei der Entwicklung Hand angelegt und wie beeinflusst das die Leistung des Motors?"
White: "Da müssen wir klarstellen, dass der Auspuff im technischen Reglement als Teil des Bodyworks gesehen wird und zudem von den Teams designt und hergestellt wird, um ihn an das Umfeld im Auto anzupassen. Natürlich liefert Renault Sport genaue Spezifikationen, die die Motorenanforderungen des Auspuffs beschreiben. Außerdem arbeiten wir eng mit unseren Teams zusammen, um für jedes Auto eine Lösung zu entwickeln. "
"Historisch gesehen war das Auspuffsystem ein Mittel, um die Leistung des Motors zu optimieren. Es ist aber immer ein Kompromiss, mit dem Auspuff zusätzliche Leistung zu gewinnen, ohne die Aerodynamik zu beeinträchtigen. Letztes Jahr hat es sich ausgeglichen, weil die Teams die Auspuffgase in Verbindung mit den angeblasenen Unterböden benutzt haben, um die aerodynamische Effizienz zu verbessern. Dieses Jahr sind die Auspuffgase durch das Verbot des Doppeldiffusors sogar noch entscheidender, also können wir auf dieses System zurückkommen."
"Den Ausgang zu verändern, beeinflusst die Motorleistung, also arbeiten wir bei den unterschiedlichen Design-Schritten sehr eng mit jedem Team zusammen. Wenn eine Richtung eingeschlagen wurde, dann arbeiten wir gemeinsam daran, dass das Team insgesamt die bestmögliche Performance erreicht."
Frage: "Liefert ihr KERS an alle Partner?"
White: "Wir haben die Kapazität, KERS-Komponenten an all unsere Partner zu liefern. Die Systeme, die über den Winter von Renault und Red Bull getestet wurden, sind Evolutionen des KERS, das 2009 vom Renault-Team im Rennen eingesetzt und von Red Bull getestet worden waren. Damals wurde das KERS-Projekt vom Team in Enstone, dem Hauptquartier des Teams, geleitet und auch 2011 ist Enstone dafür zuständig. 2011 spielt aber die Motorenabteilung in Viry eine größere Rolle, was auch einen größeren Lieferumfang beinhaltet."
"Wir bieten jedem Team einen zentralen Kontaktpunkt für das KERS am Motor, der Einbau und die Bedienung obliegt aber den unterschiedlichen Teams. Wir arbeiten eng mit allen zusammen und wir sind mit Renault und Red Bull schon weit fortgeschritten. Wir würden auch Lotus gerne helfen, wenn sie bereit sind und KERS einsetzen."

