• 05.08.2012 08:09

  • von Dominik Sharaf

Wer wagt, hat das Qualifying verkorkst

Sauber-Geschäftsführerin Kaltenborn erklärt, wieso Risikostrategien für ihr Team manchmal der einzige Weg aus der Bredouille und an die Spitze sind

(Motorsport-Total.com) - Der Erfolg von Sauber in der Saison 2012 dürfte viele Beobachter überrascht haben. Für die Strategien, die Podiumsplätze erst möglich machten, gilt das ebenfalls. Weniger Stopps, mehr Stopps, ellenlange Stints oder kurze Sprints - die Schweizer experimentierten im Verlauf des Jahres. Eine Ausnahmestellung erkennt Monisha Kaltenborn aber nicht: "Ich glaube nicht, dass dieses Risiko etwas ist, das nur Sauber betrifft", erklärt die Geschäftsführerin und designierte Teamchefin im Gespräch mit 'Formula1.com'.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez, Kamui Kobayashi

"Was machen wir nun, Kamui?": Perez (links) und Kobayashi reden in Strategiefragen mit

Dabei sind die interessanten Taktiken häufig aus der Notwendigkeit heraus geboren - nach einem verkorksten Samstag, wie ihn Sergio Perez und Kamui Kobayashi schon mehrmals erlebten. "Wenn das Qualifying schief ging, aber du dir darüber im Klaren bist, dass deine Autos an die Spitze gehören, musst du nach Mitteln und Wegen suchen, das zu realisieren", sagt Kaltenborn. "Das würde jedes Team machen, wenn es theoretisch möglich ist."

Dabei geht es aber nicht darum, ohne Sinn und Verstand etwas Gegenteiliges zu machen als die Konkurrenz. "Die nächstbeste Risikostrategie zu fahren würde niemals helfen", so die Österreicherin, die die Abläufe genau kennt: Beim Teammeeting wird alles durchgespielt, Optionen diskutiert, Simulationen durchgeführt. "Bis man an dem Punkt angelangt ist, an dem man denkt: 'Das könnte der beste Weg an die Spitze sein'", bemerkt Kaltenborn.

Dabei kann die Truppe aus Hinwil auf das Know-how ihrer Ingenieure zählen. "Ich kann sagen, dass wir außerordentlich erfahrene Leute im Team haben, die mit riskanten Strategien umzugehen wissen", lobt Kaltenborn. Eine Garantie auf Erfolg bedeutet das nicht, speziell in der laufenden Saison. "Es funktioniert nicht immer, weil das Feld so dicht beisammen ist", betont sie und verweist darauf, dass zwischen dem Ersten und dem 15. der Startaufstellung oft nur nur eine einzige Sekunde liegt. "Und andere versuchen auch, trickreich zu agieren."

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