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Wenn ein Nachteil zum Vorteil wird
Mit dem neuen Jahr haben Ferrari und Bridgestone ihre "exklusive" Zusammenarbeit beendet und kooperieren nun mit der Konkurrenz
(Motorsport-Total.com) - Im Rahmen der Präsentation des neuen Ferrari 248 F1 ließ Ross Brawn, der Technische Direktor der Scuderia, durchsickern, dass man die quasi exklusive Zusammenarbeit mit Reifenpartner Bridgestone beendet hat, um das Tempo der Reifenentwicklung erhöhen zu können.

© xpb.cc
Ein Bridgestone- und Toyota-Mechaniker bei Testfahrten im Gespräch
Der Grund für das Umdenken bei den beiden Partnern ist schnell gefunden: Nach Jahren der Dominanz musste man vergangene Saison das Zepter abgeben. Zudem hat Bridgestone mit Williams und Toyota zwei neue Partner an Bord, die umfangreich testen aber auch erwarten, dass man sich nicht einfach mit jenen Pneus zufrieden geben muss, die zum Ferrari passen.#w1#
Sowohl Sam Michael, Technischer Direktor bei Williams, als auch Mike Gascoyne, Michaels Kollege bei Toyota, haben in den vergangenen Tagen die Arbeit des Pneuherstellers aus Tokio gelobt. Von nun an konzentriert sich nicht mehr alles auf Ferrari, sondern auch die Wünsche der anderen Partner werden berücksichtigt.
Die Bridgestone-Partnerteams Toyota, Ferrari, Williams und MF1 Racing haben vereinbart, dass man Reifentestdaten in einer zentralen Datenbank auch der Bridgestone-bereiften Konkurrenz zur Verfügung stellt. Das bedeutet aber auch, dass die Teams bisher geheime Daten preisgeben und sich damit einen Vorteil nehmen.
"Davon könnten andere profitieren, aber schlussendlich werden wir in erster Linie davon profitieren, solange Bridgestone davon profitiert und wir alle einen besseren Reifen bekommen", wird Gascoyne von 'autosport.com' zitiert. "Es ist unsere Aufgabe als Team, ein schnelleres Auto zu haben als die Kollegen auf Bridgestone-Reifen."
Dass die neue Offenheit allen Beteiligten helfen wird, davon ist der Brite überzeugt: "Es hilft einem dabei zu wissen, wo man im Vergleich zum Gegner steht. Ich denke, dass Bridgestone weiß, dass sie sich wirklich selbst ins eigene Fleisch geschnitten haben, weil sie die Route eingeschlagen haben, nur ein Team für sie testen zu lassen. Ferrari hat das ebenfalls realisiert."
Für den in Toyota stationierten Rennstall ist eine solche Arbeitsweise übrigens ein alter Hut - vergangenes Jahr arbeitete man mit Michelin zusammen, dort war diese Arbeitsweise bereits Alltag.

