• 03.04.2012 14:41

Weltmeister Vettel zwischen Arbeit und Auszeichnungen

Sebastian Vettels Ehrungsmarathon für die Saison 2011 hält weiter an, doch er und Red Bull arbeiten längst an der Rückkehr an die Spitze

(Motorsport-Total.com/SID) - Sebastian Vettel sammelt noch immer die Lorbeeren für sein Super-Jahr 2011, doch nach der "Nullnummer" zuletzt in Kuala Lumpur arbeitet der Formel-1-Weltmeister auch schon wieder akribisch an der Rückkehr an die Spitze der Königsklasse. Noch wenige Stunden, bevor er am Montagabend in Paris in einen illustren Kreis großer Sportler aufgenommen wurde, saß der Red-Bull-Pilot in Milton Keynes im Simulator und suchte nach Verbesserungen für das nächste Rennen am 15. April in Schanghai.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Vettel weiß genau, dass Red Bull die Probleme bald in den Griff kriegen muss

"Natürlich wäre ich gerne ein bisschen besser gestartet, aber es ist noch eine lange Saison. Wir haben ein sehr gutes Auto und ich habe eine gute Chance auf ein großes Jahr. Das Ziel ist es, wieder um den Titel zu kämpfen", sagte Vettel in Paris, wo er im Invalidendom den Prix Serge Kempf, den Großen Preis der L'Academie des Sports, für das Jahr 2011 in Empfang nahm, und versprühte Zuversicht: "Erst vor ein paar Stunden war ich noch im Simulator, um mich auf das Rennen in China und eine Woche später in Bahrain vorzubereiten. Wir sollten hoffentlich ein paar gute Verbesserungen haben, aber das müssen wir auf der Strecke beweisen."

Vettel erhielt Akademie-Preis in Paris

Für seine außergewöhnlichen Leistungen im vorigen Jahr, in dem er elf Siege holte, 15-mal auf der Pole Position stand und seinen WM-Titel erfolgreich verteidigt hatte, erhielt Vettel in Paris aus der Hand von Akademie-Präsident Emmanuel Rodocanachi eine große, in Glas eingefasste goldene Plakette, als erst dritter Deutscher nach Steffi Graf 1988 und Michael Schumacher 2001.

"Das ist eine große Ehre. Zu einigen der ganz großen Namen des Sports zu gehören, ist etwas ganz Spezielles", sagte Vettel, der sich mit einem signierten Helm für eine Sicherheitsaktion des Automobil-Weltverbandes FIA bedankte.

"Es ist großartig, diese Auszeichnung zu bekommen. Das lässt einen sicher ein bisschen mehr realisieren, was man in der Vergangenheit erreicht hat", meinte der Red-Bull-Pilot, der sich in einen illustren Kreis internationaler Sport-Größen einreihte. Erster Preisträger war 1956 das österreichische Ski-Idol Toni Sailer, es folgten unter anderem Super-Sprinter Usain Bolt, Tennis-Star Roger Federer, Schwimm-Legende Mark Spitz und Bergsteiger Reinhold Messner.

Sebastian Vettel, Kimi Räikkönen

Sebastian Vettel erlebte in Sepang ein unglückliches Wochenende Zoom

Vettel ist in dieser Liste der siebte Formel-1-Champion nach Juan Manuel Fangio (1957), Jim Clark (1965), Jackie Stewart (1973), Niki Lauda (1977), Alain Prost (1989) und Schumacher. Einen Vergleich mit dem Rekordweltmeister wehrte Vettel allerdings kategorisch ab, als neuen Schumacher will er sich nicht sehen. "Ich habe mich nie so genannt. Ich kenne Michael sehr gut, er ist ein sehr guter Freund. Ich habe großen Respekt vor ihm als Mensch und natürlich auch als Fahrer", sagte Vettel: "Es ist nicht mein Name, es ist seiner."

Marko stellt sich hinter Vettel

Schumachers Rekorde hat Vettel allerdings im Visier. In diesem Jahr könnte er als erster Fahrer nach Fangio und Schumacher zum dritten Mal in Folge Weltmeister werden. Dafür muss sein Red-Bull-Team Vettels "Abbey" aber noch schneller machen, was der Weltmeister-Truppe der beiden letzten Jahre momentan noch etwas schwer fällt.

"Es hilft nichts, wenn man nur in einem kleinen Bereich der Schnellste ist und das nicht kontinuierlich. Offen gesagt, momentan entscheidet das Auto fast selbst, wann es am schnellsten ist und nicht wir", sagte Red-Bull-Berater Helmut Marko am Montagabend in der Sendung "Sport und Talk auf dem Hangar-7" bei 'ServusTV'.

Nach den Diskussionen um Vettels "Stinkefinger" und die verbalen Attacken gegen den Inder Narain Karthikeyan, der Vettel in Malaysia beim Überrunden den linken Hinterreifen aufgeschlitzt und ihm damit von Rang vier auf Platz elf zurückgeworfen hatte, gibt Marko seinem Schützling Rückendeckung.

"Wir haben schon unseren Teammanager beauftragt, sowohl mit Marussia als auch mit Hispania zu reden, dass deren Piloten einfach mehr aufpassen müssen", sagte Marko: "Die fahren in einer anderen Liga, sind teilweise sechs bis acht Sekunden langsamer, und da muss man mehr aufpassen. Das sind zwölf Punkte von Vettel, die können entscheidend sein in der WM."

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