Weltfrauentag: De Villota will Rennamazonen Mut machen

Anlässlich des Weltfrauentages will Ex-Testfahrerin Maria de Villota andere Frauen antreiben: Motorsport und Damen soll keine seltene Verbindung mehr sein

(Motorsport-Total.com) - "Manchmal brauchst du nur jemanden, der dir sagt, dass du nicht alleine bist und der dich antreibt, der dir die Möglichkeit und die Entschlossenheit gibt, für deine Ziele zu kämpfen." Das gibt Maria de Villota allen Frauen anlässlich des Weltfrauentags mit auf den Weg. Die Spanierin, die seit ihrem schweren Testunfall im vergangenen Sommer ein neues Leben führen darf, hat sich im Formel-1-Zirkus häufig alleine gefühlt, und möchte dieses Szenario nun ändern. "Es gibt keinen besseren Tag dafür als den 8. März", sagt sie gegenüber 'formula1.com'.

Titel-Bild zur News: Maria de Villota

Maria de Villota möchte anderen mit ihrer Geschichte weiterhelfen

Bis zur Ankunft von Susie Wolff bei Williams war Maria de Villota seit langer Zeit die einzige Frau im Fahrerbereich. "Ich habe mich ein wenig alleine gefühlt, das war nicht schön", erzählt die 33-Jährige. "Wir haben noch einen weiten Weg vor uns, bis Frauen im Motorsport keine große Sache mehr sind. Das wäre großartig, da das Umfeld für uns normaler wäre als jetzt, wo jeder darauf schaut, dass du eine Frau bist."

Deswegen hat die FIA eine Kommission 'Frauen im Motorsport' gegründet, der unter anderem auch de Villota angehört. Geführt wird die Kommission von Rallye-Legende Michele Mouton. "Für alle Frauen und viel Männer ist Michele eine erstaunliche Frau, die viel für den Motorsport getan hat", so de Villota. "Für mich war sie eine Inspiration und ich denke, dass wir mit Michele in der Rolle eine Menge erreichen können. Mit Susie und Monisha (Sauber-Teamchefin Kaltenborn; Anm. d. Red.) können wir Frauen sagen, dass sie ihren Traum verfolgen sollen."

Auch die ehemalige Testfahrerin selbst möchte ihre Vorbildfunktion erfüllen, obwohl sie sich nach ihrem Unfall aus der Formel 1 verabschieden musste. Sie sagt, der Testunfall habe ihrem Leben eine komplett neue Wende gegeben: "Vor meinem Unfall war ich darauf fokussiert, ein F1-Fahrer zu sein und eine Chance zu haben, im Grid zu stehen. Das war der einzige Fokus, den ich hatte. Doch nach dem Unfall hat sich mein ganzes Leben um 180 Grad gedreht."

"Ich habe mein rechtes Auge verloren, mein Leben als professionelle Rennfahrerin war komplett anders. Aber es war erstaunlich, wie dankbar ich war, am Leben zu sein und eine zweite Chance zu bekommen. Die Ärzte haben gesagt, sie wussten nicht, ob ich überleben werde. Wenn du eine weitere Chance bekommen hast, dann spürst du das wirklich", schildert de Villota die schwerste Zeit ihres Lebens.

Michele Mouton ist die Vorsitzende der Frauen-Kommission der FIA Zoom

"Ich wusste, mein Traum, die Formel 1 zu erreichen, würde schwer sein. Ich denke, mein ganzes Leben war ein einziger Kampf, aber ich habe nicht erwartet, so stark zu sein, wie ich es war. Ich glaube, mein Leben als Rennfahrerin hat mich gelehrt, stark zu sein und die Entschlossenheit zu haben, für die Dinge, die ich will, zu kämpfen. Am Ende war das die beste Basis, denn alles, was ich in meiner Rennkarriere gelernt habe, hat mein Leben gerettet."

"Das allerbeste an dieser Geschichte wäre, wenn ich einer anderen Frau einen Antrieb geben könnte, an sich selbst zu glauben. Wenn eines Tages eine Frau sagt 'Du kennst mich zwar nicht, aber du hast mir geholfen', dann wäre das das Beste für mich", zieht die Spanierin auch positive Seiten aus ihrem Unfall. All ihre Erfahrung möchte de Villota jetzt nutzen, um Frauen zu helfen, damit sie einen leichteren Einstieg in den Motorsport haben, als sie selbst.