• 24.07.2005 17:08

Weiteres Debakel für das BMW WilliamsF1 Team

Heidfeld kam in Hockenheim nicht über den elften Platz hinaus, während Webber mit zwölf Runden Rückstand nicht einmal gewertet wurde

(Motorsport-Total.com) - Das BMW WilliamsF1 Team schlittert derzeit von einem Debakel in das nächste: Hatten die Fans des britisch-deutschen Rennstalls nach dem ermutigenden Resultat im Qualifying mit den Startpositionen sechs und sieben noch Hoffnung geschöpft, so war der Zauber heute relativ früh vorbei, als klar war, dass die guten Zeiten mit wenig Startbenzin für das Rennen erkauft werden mussten. Nick Heidfeld fiel entsprechend immer weiter zurück, während die Chancen von Mark Webber schon nach einer Runde dahin waren.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld vor Takuma Sato

Nur zu Beginn konnte Nick Heidfeld mit den Fahrern in den Punkten mithalten

"Anscheinend habe ich derzeit nicht besonders viel Glück", seufzte der Australier anschließend. "In der ersten Kurve nach dem Start ist mir Takuma Sato ins Heck gefahren. Danach war die Aufhängung beschädigt. Die Mechaniker haben das Teil schnell ausgetauscht, aber trotzdem hatte ich auf die Spitze einen Rückstand von elf Runden, als ich wieder weiterfuhr. Damit war mein Rennen heute im Grunde gelaufen. Und die Sache hat auch wieder einen negativen Einfluss auf das nächste Qualifying: Ich werde leider früh auf die Strecke müssen."#w1#

Auch Heidfeld sah seinen Tag kaum positiver: "Ich hatte einen guten Start und habe mich um zwei Plätze verbessert. Am Anfang lief es nicht schlecht, ich konnte mit Michael Schumacher und Jenson Button mithalten. Nach meinem ersten Stopp lag ich dann unglücklich hinter einer Gruppe, die mit Zweistoppstrategien unterwegs war. Dort konnte ich nicht mehr mein eigenes Tempo gehen", so der Lokalmatador, der später sogar überrundet wurde.

"Das größte Problem war aber wohl, dass sich am Ende meines ersten Stints irgendetwas am Heck des Autos verändert und die Balance beeinträchtigt hat. Ich konnte danach nicht mehr dieselben Rundenzeiten fahren. Gegen Ende des Rennens hatte ich mit Übersteuern zu kämpfen. Wir haben dann auch die Motorleistung zurückgenommen, weil es nichts mehr zu gewinnen gab. Ich bin enttäuscht. Ich dachte, wir könnten heute Punkte holen", fügte Heidfeld an.

Sam Michael, der Technische Direktor von WilliamsF1, bilanzierte folgendermaßen: "Mark hatte in der ersten Kurve eine Kollision mit Takuma Sato. Dabei wurde die Radaufhängung hinten rechts beschädigt. Nach einer ziemlich langen Reparatur hat er das Rennen wieder aufgenommen. Dabei ging es im Wesentlichen um seine Ausgangsposition beim nächsten Qualifying. Mit Nicks Auto haben wir am Ende seines ersten Stints nicht genug Zeit herausgeholt. Danach war es schwierig, wieder zu den Punkterängen aufzuschließen. Insgesamt haben wir gegenüber den vergangenen beiden Rennen Fortschritte gemacht, aber noch eine Menge Arbeit vor uns", erklärte er.

Auch BMW Motorsport Direktor Mario Theissen meldete sich zu Wort: "Auch unter Berücksichtigung der Dreistoppstrategie war im Qualifying ein Fortschritt gegenüber Silverstone erkennbar. Im Rennen allerdings nicht. Nick war bis zum ersten Tankstopp ordentlich unterwegs, danach ist er nicht mehr auf dieselben Rundenzeiten gekommen. Das ist keine Frage der Rennstrategie, sondern wir sind einfach nach wie vor nicht schnell genug. Mark wurde durch eine Kollision in der ersten Kurve zurückgeworfen", so der Deutsche abschließend.