• 02.04.2016 21:17

  • von Dominik Sharaf

Wehrlein bejubelt Mittelfeld-Vorstoß: "Hätte niemand gedacht!"

Der Mercedes-Junior sieht Manor auf dem Vormarsch - Mit Platz 16 seien Probleme aus Australien ausgeräumt: "Ich hatte insgeheim auf Q2 gehofft"

(Motorsport-Total.com) - Pascal Wehrlein hat im Qualifying zum Bahrain-Grand-Prix am Samstag sein Talent aufblitzen lassen. Der Manor-Pilot sicherte sich Startplatz 16 und übertrumpfte nicht nur den 1,384 Sekunden langsameren Teamkollegen Rio Haryanto (21.), sondern wies auch beide Sauber-Piloten in die Schranken und schlug dem versammelten Renault-Werksteam sowie Force-India-Pilot Sergio Perez ein Schnippchen. "Ich bin super zufrieden", freut sich Wehrlein für das Team: "Ein tolles Ergebnis für uns."

Titel-Bild zur News: Pascal Wehrlein

Pascal Wehrlein hatte reichlich Grund in die Kamera zu lächeln Zoom

Zu Haryantos Verteidigung: Der Indonesier, der noch in Melbourne schneller war als Wehrlein, unternahm nur eine schnelle Runde und räumt ein, im Glauben an einen zweiten Versuch das Auto nicht ausgereizt zu haben. Der MR05 scheint jedoch wieder so gut zu liegen wie bei den Testfahrten in Barcelona.

Der DTM-Champion erkennt Fortschritte mit dem neuen Auto und vergleicht die Leistung mit der des Saisonauftakts in Australien: "Wenn man das Qualifying in Melbourne gesehen hat: Wir sind deutlich konkurrenzfähiger und das hat niemand erwarten können. Am Ende war es mit Q2 ganz knapp." Auf Red-Bull-Fahrer Daniil Kwjat, der noch in Abschnitt drei rutschte, fehlten ihm 0,247 Sekunden. Einen dritten Versuch startete Wehrlein nicht mehr und musste sein Ausscheiden tatenlos mitansehen, stellt aber eine Chance auf die Zeit des Russen infrage: "Ich habe insgeheim darauf gehofft. Aber meine Runde war schon ziemlich gut..."

"Wenn die Zeit abläuft, zählt die aktuelle Runde nicht. Es hätte mir für die Outlap gereicht, aber nicht mehr für eine schnelle Runde. Deshalb war es sinnlos", klärt er die Situation auf und klopft seinem Team erneut auf die Schulter: "In Australien hatten wir generelle Probleme mit dem Auto. Deshalb waren wir so weit zurück, aber wir haben sie lösen können. Man fühlt sofort, ob man mit der Abstimmung und der Balance glücklich ist." Die Mercedes-Power dürfte in Bahrain ihr Übriges getan haben.


Fotos: Manor, Großer Preis von Bahrain


Wehrlein, der im Albert Park an der grünen Ampel acht Positionen gutmachte, wünscht sich erneut ein gutes Händchen für die Kupplung: "Ich hoffe, dass ich wieder einen so guten Start habe wie in Melbourne. Dann müssen wir schauen: Wir hatten viel Reifenabbau und ich hoffe, dass es morgen besser ist. Bei den Longruns erwarten wir aber noch einigen Abbau. Hoffentlich kann ich mit den Autos um uns herum mithalten" Ein besser ausbalancierter Bolide und damit ruhigeres Fahrverhalten sollten sich positiv auf die bisherige Schwachstelle Reifenabbau auswirken.

Joker auf der Wehrlein-Hand: Obwohl der Supersoft-Reifen nicht die Mischung sein wird, die im Rennen die beste Wahl ist, hat er sich mit nur zwei schnellen Runden einen Satz aufgespart - der möglicherweise für Q2 reserviert gewesen wäre. Von den drei von Manor bestellten Sätzen nutze er keinen im Freien Training. "Bei hohen Außentemperaturen baut er einfach zu schnell ab", erklärt Wehrlein, der Longruns auf Medium vorzog.