• 14.04.2012 10:38

  • von Dominik Sharaf

Webber zweifelt am Rennspeed der Silberpfeile

Der Red-Bull-Pilot ist nach Rang sieben in der Qualifikation frustriert, hofft aber auf einen besseren Sonntag - Rosberg "wie in alten Jaguartagen"

(Motorsport-Total.com) - Der siebte Platz im Qualifying am Samstagnachmittag und Rang sechs in der Startaufstellung zum Großen Preis von China in Schanghai am Sonntag - in der vergangenen Saison hätte ein Red-Bull-Pilot diese Bilanz nur mit viel Wohlwollen als "ernüchternd" bezeichnet. 2012 sieht das etwas anders aus, wie Mark Webbers Reaktion zeigt: "Es ist eine ganz andere Meisterschaft in diesem Jahr. Es ist eng", so der Australier, der mit seiner Leistung nicht zufrieden ist. "Ich wollte mindestens eine Reihe weiter vorne stehen."

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Vettel geschlagen und trotzdem frustriert: Red-Bull-Pilot Mark Webber.

Die Enttäuschung konnte Webber nicht verbergen: "Es ist etwas frustrierend", fährt er fort. "Aber es ist ein enger Wettbewerb. Bei wem nicht alles perfekt läuft, wird bloßgestellt." Allerdings: Ein Wimpernschlag trennte den Red-Bull-Piloten und Nico Rosberg auf der Pole-Position nicht - sondern mehr als eine Sekunde. Webber fühlt sich an die Tage erinnert, in denen er mit dem Jaguar an Samstagen für kleine Sensationen sorgte: "Damals war ich im Qualifying sehr schnell, hatte aber schwierige Rennen", erinnert er sich.

Entsprechend pessimistisch fällt auch die Prognose des Australiers in Bezug auf die Rennperformance der Silberpfeile aus: "Die Reifentemperatur scheint an diesem Wochenende eine wichtige Rolle zu spielen. Der Mercedes nimmt die Reifen sehr hart ran. Das könnte ihnen im Qualifying geholfen haben", glaubt Webber. Stimmt diese Vermutung, würden seine Chancen gegen Rosberg und Michael Schumacher im Rennen steigen.

"Es war alles, was wir herausholen konnten. Aber am Ende war es nicht genug", so Webbers Fazit, der von einer Lernkurve im Team um Christian Horner spricht. Dennoch lässt sich der 35-Jährige seinen Optimismus nicht nehmen. "Wir wissen, dass wir im Rennen ein gutes Auto haben. Es wird interessant zu sehen, wie sich das Rennen entwickelt." Die entscheidenden Faktoren würden erst am Sonntag zum Tragen kommen, glaubt Webber: "Es gibt einige verdammt schnelle Autos. Heute ging es aber allen voran um die Reifen."


Fotos: Mark Webber, Großer Preis von China, Samstag


War Webbers Sieg im Qualifikationsduell gegen Sebastian Vettel auch die Gezeitenwende im teaminternen Duell bei Red Bull? Die Tatsache, dass der Doppelweltmeister den Einzug in den letzten Qualifying-Abschnitt nicht schaffte, will der Australier nicht überbewerten. "Hätte ich auf meiner zweiten Runde im zweiten Qualifying-Abschnitt einen Fehler gemacht, wäre ich auch draußen gewesen", räumt Webber ein, ohne zu betonen, dass er im Gegensatz zum Heppenheimer mit der neuesten Auspuffvariante am RB8 auf die Strecke gegangen ist.