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  • 10.07.2012 12:05

Webber: "Ich weiß, wie jeder einzelne im Team tickt"

Mark Webber im Interview nach der Vertragsverlängerung bei Red Bull: Die Entscheidung, Ferrari den Vorzug zu geben, lag auf der Hand

(Motorsport-Total.com) - Mark Webber hat seinen Vertrag als Red-Bull-Pilot um ein weiteres Jahr bis zum Ende der Saison 2013 verlängert.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber ist froh, die Gerüchte über 2013 nicht mehr hören zu müssen

Im Interview spricht Webber über die Entscheidung, Red Bull gegenüber Ferrari den Vorzug zu geben, über die Zusammenarbeit mit Teamkollege Sebastian Vettel und darüber, ob die Saison 2013 seine letzte in der Formel 1 sein wird.

Frage: "Mark, ist dir die Entscheidung, auch 2013 für Red Bull zu fahren, leicht gefallen?"
Mark Webber: "Letzten Endes schon. Es waren interessante Monate, aber alles in allem waren die Kontinuität und mein Wunsch, bei Red Bull zu bleiben, sehr groß. Mein Hauptaugenmerk gilt dem Titelkampf in diesem Jahr, das ist sehr wichtig. Hinzu kommt, dass ich wirklich sehr gern mit dieser unglaublichen Truppe bei Red Bull zusammenarbeite. Dieses Verhältnis hat einen riesigen Effekt auf mich und meine Leistungen im Auto und half mir bei meiner Entscheidung."

Frage: "Du sprichst die Leute an. Welche Dinge gefallen dir sonst noch am Red-Bull-Team?"
Webber: "Nun, wir haben gemeinsam viel durchgemacht. Angefangen bei den Tagen, als das Team noch nicht lange im Besitz von Red Bull war, bis hin zur Gegenwart. Als wir die ersten Erfolge einfuhren, hat sich das Team verändert. Damit meine ich die richtige Balance zwischen einer extrem professionellen Einstellung an allen Fronten einerseits und andererseits der Bewahrung der zugänglichen Art und Weise, die es im Team bis heute gibt. Es ist inzwischen einfach in mehrerlei Hinsicht eine nette große Familie. Wir wurden gemeinsam erwachsen. Es liegt meiner Meinung nach auf der Hand, dass ich da gut reinpasse und das ist es, was ich an dieser Sache so mag."

Frage: "Reizte dich der Gedanke, woanders hin zu wechseln?"
Webber: "Es gab Gespräche mit Ferrari, aber meine Entscheidung fiel dahingehend aus, zu bleiben."

Das Red-Bull-Team feiert den Sieg von Mark Webber in Silverstone

Mark Webber und Red Bull sind seit Jahren ein eingeschworenes Team Zoom

Frage: "Worin liegt für dich der Vorteil, bei Red Bull zu bleiben?"
Webber: "Ich kenne im Grunde von allen im Team die Schuhgröße. Ich kenne von allen die Namen und weiß, wie jeder einzelne tickt. Zudem kenne ich alle Abteilungen des Teams, was für einen Fahrer sehr wichtig ist. Unterm Strich gibt es eine ganze Menge Faktoren."

Frage: "Wie läuft die Zusammenarbeit im Team und mit Sebastian Vettel?"
Webber: "Sehr gut. Mit Seb arbeite ich nun schon eine lange Zeit sehr eng zusammen. Ich glaube, keiner hätte sich vorstellen können, dass wir so lange zusammenarbeiten würden. Das ist vielleicht eine kleine Überraschung. Es gibt nicht viele Fahrer in der Formel 1, die derart lange Teamkollegen bleiben. Für uns beide stellte sich diese Verbindung als erfolgreich heraus und beide arbeiten wir intensiv mit den Technikern zusammen."

"Wir sind ein starkes Team und ohne Frage wettbewerbsfähig wenn wir an die Strecke kommen. Das gilt vor allem für die Saison 2010 und für die laufende. Im vergangenen Jahr gab es zwischen Sebastian und mir kaum Duelle, aber in den Jahren 2009, 2010 und im laufenden hatten wir einige großartige Kämpfe. Für das Team ist dieser Umstand erfreulich, aber zuweilen auch stressig. Es ist nun mal nicht einfach, dass beide von uns an der Spitze liegen. Natürlich denken wir beide zuweilen erst einmal an uns selbst. Unterm Strich ist uns aber beiden bewusst, dass wir die Autos heil ins Ziel bringen müssen und sowohl für uns als auch für das Team die bestmöglichen Ergebnisse einfahren müssen."

Sebastian Vettel und Mark Webber

Sebastian Vettel und Mark Webber sind seit der Saison 2009 Teamkollegen Zoom

Frage: "Hilft es, die Vertragsangelegenheiten so früh in der Saison geklärt zu haben?"
Webber: "Ja, es hilft und das ist ein weiterer Grund, warum wir uns so entschieden haben. Ich musste mir lange Zeit die verschiedensten Gerüchte anhören, wusste aber jederzeit genau, was vor sich ging. Als Fahrer willst du einfach sicherstellen, dass du dich zu 100 Prozent aufs Fahren und auf die Zusammenarbeit mit deinen Jungs konzentrieren kannst. Für das Team ist es sehr wichtig zu wissen, dass ich zu 100 Prozent dahinter stehe, was natürlich der Fall ist."

Frage: "Wird die Saison 2013 deine letzte in der Formel 1 sein?"
Webber: "Diese Frage wird mir nun seit vier Jahren gestellt und meine Antwort ist nach wie vor die selbe. In diesem Sport hängt vor allem an der Spitze alles von den Ergebnissen ab. Meine Zukunft liegt also in meinen eigenen Händen. Es liegt an mir, die Ergebnisse auf der Strecke abzuliefern."