Webber: "Das war absolut grenzwertig"
Der Red Bull Racing-Pilot über ein Rennen, das seiner Meinung nach unter grenzwertigen Bedingungen stattfand, jedoch ein gutes Ende fand
(Motorsport-Total.com) - Natürlich hätte Mark Webber am liebsten selbst den ersten Sieg für Red Bull Racing geholt, aber Sebastian Vettel war in China einfach stärker. So muss der Australier noch etwas warten, bis es auch für ihn soweit sein wird. Dennoch freute sich der 30-Jährige über den zweiten Rang und damit über sein bisher bestes Ergebnis in seiner Formel-1-Karriere.

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Mark Webber empfand die Bedingungen als absolut grenzwertig
Kurzzeitig war der Red Bull Racing-Pilot während des Rennens sogar hinter Jenson Button zurückgefallen, als er sich einen Fahrfehler leistete: "Ich traf dort ein Rinnsal, musste das Auto abfangen und dabei gerade lenken, die Lenkung öffnen und in die Auslaufzone fahren."#w1#
Nachdem er selbst einen Schreckmoment hatte, ging es auch Button so: "Jenson blockierte leicht vorne seine Räder, als er in die Haarnadel fuhr, da hatte ich die Gelegenheit, an ihm vorbei zu kommen. Und als ich erst einmal vorbei war, freute ich mich, dass ich alle sehen konnte, das war wunderbar."
Wie Vettel musste auch Webber einen Vorsprung auf die Konkurrenz herausfahren, da er mit vergleichsweise wenig Benzin ins Rennen gegangen war: "In den ersten paar Runden war es unmöglich, nahe an Sebastian dran zu bleiben, da ich kaum etwas sehen konnte. Als ich versuchte, nah dran zu bleiben, hatte ich viele Schreckmomente. Dann ließ der Regen nach und ich dachte, dass ich nun versuchen kann, etwas näher ran zu kommen."
Erneut machte Webber viel Druck, um sich einen Vorsprung herauszufahren, kam dabei wieder auf ein Rinnsal, was erneut zu einem Fehler führte: "Man musste mit den Rinnsalen spielen, musste schauen, wie aggressiv man auf ihnen fahren kann. Manchmal habe ich gewonnen, manchmal verloren. Das war eine fantastische Herausforderung."
Nach dem letzten Überholmanöver an Jenson Button, das er als eines der besten seiner Karriere bezeichnet, war der Rest des Rennens für ihn nur noch "eine Formalität": "Ich beobachtete nur den Vorsprung auf Jenson. Sebastian und ich fuhren mit derselben Geschwindigkeit, brachten das Auto ins Ziel."
Dass es ein regnerischer Tag werden würde, ahnte Werber schon auf dem Weg vom Hotel an die Strecke: "Ich dachte, dass wir vielleicht auf Intermediates fahren und wenn wir Pech haben etwas auf den Regenreifen, es ist nicht oft der Fall, dass man einen kompletten Grand Prix auf Regenreifen fährt."
"Ich denke, dass es ein paar Dränagen am Rand der Strecke gibt, die definitiv verbessert werden müssen. Denn auf manchen Abschnitten ist es nicht allzu schlecht, auf anderen Sektionen hat man wirklich Aquaplaning. Wir waren in Bezug auf die Sicherheit absolut am Limit. Es war eine große Herausforderung. Wir alle waren am Limit, so soll es ja in der Formel 1 auch sein, aber wir waren wie in Fuji ziemlich am Limit. Mehr als das ist nicht möglich. Die Sicht ist das eine, aber Aquaplaning das andere."
Nicht nur der Regen bereitete Webber Sorgen, sondern auch die Zuverlässigkeit seines Autos, nachdem beide Piloten am Samstag massive Probleme mit der Antriebswelle hatten. Diese konnte das Team über Nacht modifizieren: "Zuvor wurde in der Fabrik gearbeitet, um das Problem auf diesem bestimmten Kurs zu verstehen. Und im Rahmen der Parc Fermé-Regel konnten wir das Problem dann beheben."
"Im Trockenen wären wir wohl nervöser gewesen, denn dann ist die Belastung größer. Die Jungs aus der Technik haben unglaublich gearbeitet. Ich muss sagen, dass ich gerne sehe, wenn jemand vor mir ein Problem hat, um Positionen gutzumachen, aber heute wollte ich natürlich, dass wir für uns, für das Team einen Doppelsieg holen. Wenn es Jenson gewesen wäre, dann hätte ich natürlich gern ein Problem gesehen, aber bei Sebastian war das ein bisschen anders."

