• 17.11.2006 14:25

  • von Marco Helgert

Webber: "Bin nicht verbittert"

Der Australier hofft, dass nach seiner "Fehlentscheidung" Williams mit Red Bull Racing nun wieder ein erfolgreiches Karrierekapitel anbrechen wird

(Motorsport-Total.com) - Bei Williams lief vor allem in der zweiten Saisonhälfte 2006 nicht mehr viel zusammen und Mark Webber entschied schon zuvor, dass er sich ein neues Umfeld suchen würde, einen Tapetenwechsel. Die Wahl fiel auf Red Bull Racing, obschon eine Anfrage des Teams erst sehr spät kam. Lange hielten sich auch Gerüchte, der Australier würde als Nachfolger von Fernando Alonso bei Renault unterkommen, doch dazu kam es nicht.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Webber ist nicht gerade als Partylöwe unter den Formel-1-Fahrern bekannt

"Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, ich hätte kein Interesse an Renault gehabt", so Webber gegenüber 'autosport.com', "aber was soll man machen, wenn man nicht dem aktuellen Geschmack entspricht." Bei Renault stieg unterdessen Heikki Kovalainen zum Stammfahrer auf. "Ich hätte den Platz 2005 haben können, aber wir haben zu dieser Zeit die Entscheidung getroffen."#w1#

Die Entscheidung hieß Williams und wird von Webber heute als Fehler bezeichnet. Doch man erreiche in einer Karriere solche Wendepunkte und man müsse sich entscheiden. "Ich bin da gar nicht verbittert", erklärte er. "Ich habe auch großen Respekt davor, wie Flavio (Briatore) meine Karriere leitet. So habe ich nichts zu bedauern. So ist es aber nun einmal gelaufen."

Anstatt der Vergangenheit nachzuweinen, müsse er sich auf seine neue Herausforderung bei Red Bull konzentrieren. Viele der dortigen Verantwortlichen kennt er bereits gut. "Gegen Christian Horner (Teamchef; Anm. d. Red.) fuhr ich in der Formel 3000, alle andere im Team sind von Jaguar, und mit Jonathan Wheatley, dem Teammanager, arbeitete ich bei Renault. Auch andere kenne ich von Renault her."

Stellt sich die Frage, ob der Australier nicht zu früh bei Red Bull Racing andockt. "Wenn sie die Aerodynamik und alles andere am Auto gut hinbekommen, dann werde ich nicht zu früh dort sein", erklärte er. "Aber ich möchte sicher kein zweites Lernjahr mit den Bridgestone-Reifen haben. 2008 wird ein besseres Jahr werden, die Frage ist nur, wie gut 2007 laufen wird. Ich denke, dass wir auch da einige gute Punkte holen können."

Was er bisher nicht kannte, ist die Partylaune eines Formel-1-Teams. Red Bull ist bekannt für das betont lockere Auftreten. "Ich habe nichts dagegen, eine gute Zeit zu haben, aber einiges von dem, was sie tun, ist an der Grenze", äußerte sich Webber vorsichtig. "Wenn sie Partys haben möchten, toll, 80 Prozent im Fahrerlager lieben es. Zu einigen werde auch ich hingehen, aber nicht zu allen."

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