• 10.05.2008 21:01

  • von Dieter Rencken

Webber: "Barcelona-Update scheint sich auszuzahlen"

Mark Webber ist sehr zufrieden mit den jüngsten Entwicklungsschüben bei Red Bull und erhofft sich auch für die kommenden Rennen Punkte

(Motorsport-Total.com) - Acht WM-Zähler konnte Mark Webber in dieser Saison für seinen Rennstall bislang sammeln, während Teamkollege und Routinier David Coulthard noch immer keine Punkte auf dem Konto hat. Der RB4 scheint aber ein Fahrzeug zu sein, mit dem regelmäßige Platzierungen in den vorderen Regionen durchaus realistisch zu sein scheinen. Diesen Eindruck hat auch Webber, der sehr glücklich mit seinem Auto ist.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Kommen immer besser in Fahrt: Mark Webber und sein RB4

Frage: "Mark, das Auto sieht hier wirklich bärenstark aus, oder?"
Mark Webber: "Wir hatten heute beide einige gute Runden. Man hat natürlich immer so seine Probleme, aber das kommt freilich immer darauf an, was die Konkurrenz so treibt. Es gibt da trotz allem noch ein paar Punkte, die du noch bearbeiten und verbessern möchtest. Das trifft auch noch auf uns zu."#w1#

Barcelona-Update sorgte für Leistungsschub

"Wir müssen uns noch ein paar Dingen widmen, zum Beispiel dem Grip im letzten Sektor oder der Traktion. Wir versuchen natürlich ständig, das Auto zu optimieren. Es sieht so aus, als hätten die anderen Teams so ihre Schwierigkeiten, das ist immer schön zu sehen. Wir werden sehen, ob sich das morgen so fortsetzt. Für gewöhnlich war unser Speed im Qualifying und im Rennen immer recht gut vergleichbar, das macht uns Mut."

Frage: "Hast du in den vergangenen beiden Rennen einige Verbesserungen am Auto ausmachen können?"
Webber: "Für mein Empfinden war der Wagen in Barcelona wirklich gut. Das ist eine sehr anspruchsvolle Strecke für das Auto, mit einem letzten Sektor, der dem hier (in Istanbul; Anm. d. Red.) recht nahe kommt. Da gibt es viele Bereiche mit niedriger Geschwindigkeit und natürlich auch die Highspeedpassagen im ersten Abschnitt."

"Unser erstes Freies Training war richtig mies." Mark Webber

"Deshalb war es schön zu sehen, dass sich der Renner in Barcelona so gut verhalten hat. Aufgrund dessen dachte ich mir schon, dass wir hier in der Türkei noch ein bisschen mehr herausholen könnten. Unser erstes Freies Training war richtig mies, da hat die Abstimmung einfach nicht gepasst. Im zweiten Training hatte ich dann den Unfall, wir haben uns auf heute also recht gut berappelt."

"Man fühlt die Verbesserungen im Einzelnen nicht einmal so sehr. Man merkt, dass einige Probleme nicht mehr da sind, aber das ist alles relativ zur Konkurrenz. Wichtig für uns war, dass wir uns definitiv in die richtige Richtung bewegen. Wir machen keine Rückschritte - das Barcelona-Update scheint sich für uns kräftig auszuzahlen. Hoffentlich geht das so weiter."

Solide Position im vorderen Mittelfeld

Frage: "Welchen Reifen hälst du für die Dauer eines Stints für schneller?"
Webber: "Das hängt in manchen Fällen gewiss von den einzelnen Teams oder sogar den einzelnen Fahrern ab. Für uns ist das momentan die Prime-Mischung. Ob das am Ende des Rennens noch immer so sein wird, ist eine andere Frage. Aber zu Beginn könnte sich der Prime als die bessere Variante erweisen."

Frage: "Glaubst du, dass sich Red Bull nun als Anführer des Mittelfeldes hinter Ferrari, McLaren-Mercedes und dem BMW Sauber F1 Team etablieren kann?"
Webber: "Wenn man sich anschaut, was wir in Barcelona leisten konnten und auch das Ergebnis von Bahrain in Betracht zieht, dann haben wir in den vergangenen drei Rennen dreimal in die Punkteränge fahren können. Hoffentlich können wir das morgen fortsetzen. Für die heutige Form muss man wohl hauptsächlich dem Team auf die Schulter klopfen."

"Es ist vergleichsweise leicht, in diesem Punkt wie ein Idiot dazustehen - denn wenn du ein paar Fehler machst, dann landest du im Nirgendwo. Diese Jungs haben sich über den Winter wahrhaftig ins Zeug gelegt und haben einige große Schritte mit dem RB4 gemacht. Das war keine leichte Aufgabe, im Vergleich zu unserem Standort mit dem RB3. Das Team hatte großen Anteil daran, wie wir bisher abgeschnitten haben."

"Wir konnten nicht zuletzt dank einer hervorragenden Kooperation mit Renault kräftige Fortschritte erzielen. Und das zeigt doch auch, wie fair sie diese Sache angehen. Die stabilen Regeln lassen das zu, denke ich. Bei der Beständigkeit der Regularien ist das für manche Teams vielleicht nicht so einfach, sieht man einmal vom Einheitsreifen ab. Wir treten gegen wirklich starke Konkurrenten an und das zeichnet das Team auch aus - denn manchmal liegen wir auch vor den Großen."

"Ich habe schon immer gesagt, dass ich nicht ewig nur um zwölfte, 13. oder 14. Plätze kämpfen will. " Mark Webber

Frage: "Inwiefern wirken sich die besseren Resultate auf dein Selbstvertrauen aus?"
Webber: "Ich habe schon immer gesagt, dass ich nicht ewig nur um zwölfte, 13. oder 14. Plätze kämpfen will. Ich strebe einfach andere Dinge an, damit habe ich abgeschlossen. Ich bin momentan sehr motiviert, in die Punkteränge vorzustoßen und auf Augenhöhe mit Fernando (Alonso; Anm. d. Red.) zu fahren, wie schon in Barcelona. Das ist klasse."

Trainingscrash hatte nur geringe Auswirkungen

"Dadurch bleibst du über die Woche am Ball und kannst das nächste Rennen kaum mehr erwarten. Es ist ziemlich hart, wenn du an jedem Wochenende ans Ende des Feldes verblasen wirst - dann würde ich eher mit dem Mountainbike auf Tour gehen oder meinen Hund Gassi führen wollen."

Frage: "Was wäre für dich der Punkt, an dem du sagen würdest, du hast die Nase voll?"
Webber: "Es ist schön, Punkte zu holen und jeder hier freut sich über dieses Qualifying-Ergebnis. Ich mache mir darüber aber lieber nicht so viele Gedanken. In den vergangenen Rennen sind die Dinge einfach für uns gelaufen. Konstanz ist in jedem Sport der Schlüssel zum Erfolg."

"Konstanz ist in jedem Sport der Schlüssel zum Erfolg." Mark Webber

"Wenn wir weiterhin in dieser Saison auf diesem Level operieren, auf dem wir uns jetzt befinden, was schon an sich ein gutes Ergebnis ist, dann bringt uns das noch eine Stufe weiter nach oben. Natürlich kommt da im kommenden Jahr noch einiges auf uns zu - KERS und Slicks. Aber das wird die Startaufstellung nur noch etwas mehr durcheinanderwirbeln und die Teams etwas entzerren."

Frage: "Wie viel Extraarbeit hat der gestrige Unfall verursacht?"
Webber: "Es war nicht so schlimm, wie wir zuerst befürchtet hatten - das war die gute Nachricht. Es wäre freilich besser gewesen, noch weitere 15 oder 20 Runden fahren zu können, aber die Streckentemperaturen werden morgen noch höher liegen. Darum denke ich eigentlich, dass wir nicht so viel an Boden verloren haben für das Rennen am Sonntag."

"Die Jungs, die sich um die Front meines Wagens kümmern, waren schon bei Jaguar an Bord und haben mir gesagt, dass ich den Wagen zuletzt in Indianapolis 2004 so zugerichtet hätte. Hoffentlich kann ich jetzt wieder so eine lange Phase einschieben..."

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