Webber: "Australier haben es nicht einfach"

Nur drei Australier haben sich in der Formel-1-Geschichte in die Siegerlisten eingetragen - Laut Mark Webber sind mehrere Gründe dafür ausschlaggebend

(Motorsport-Total.com) - Red-Bull-Pilot Mark Webber hat in seiner Karriere bisher neun Grands Prix gewonnen. In der ewigen Bestenliste liegt der Australier damit auf Platz 33. Nur zwei weitere seiner Landsleute haben sich seit 1950 in die Siegerlisten eingetragen. Das waren Jack Brabham und Alan Jones. Brabham siegte 14 Mal und eroberte drei WM-Titel. Jones überquerte zwölf Mal als Erster die Ziellinie und krönte sich einmal zum Weltmeister. Webber fehlt noch der WM-Titel. 2010 kam er nahe an das große Ziel heran, doch ein verkorkstes Saisonfinale machte seine Hoffnungen zunichte. Im internationalen Motorsport sind derzeit nur wenige Australier vertreten.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber bringt es bisher in seiner Karriere auf neun Siege Zoom

Derzeit fahren mit Webber und Daniel Ricciardo zwei Piloten vom fünften Kontinent in der Königsklasse. In der MotoGP war Casey Stoner erfolgreich unterwegs und Marcos Ambrose ist in der NASCAR mehr oder minder erfolgreich. Es gibt mehrere Gründe, warum es so wenige Australier in Topmeisterschaften schaffen. "Die Gründe sind schwierig, aber generell ist die Währung gegen dich. Das war bis vor einigen Jahren der Fall. Der Ort ist auch gegen dich, weshalb es emotionell hart sein kann, speziell in den ersten 15 bis 18 Monaten."

"Wenn man jung ist, dann ist das nicht ohne, aber man muss sich daran gewöhnen. Deine Familie muss sich daran gewöhnen", wird Webber von 'Sport360.com' zitiert. "Australier sind manchmal ein Widerspruch in sich selbst, denn wir lieben Trübsal. Wir wollen getestet werden, aber wir schätzen auch Familienwerte. Das kann ein Widerspruch sein zwischen diesen Dingen und jemanden, der sein Nest verlässt und es wirklich probiert. Das muss auch passieren." Einfach ist der Einstieg in den internationalen Motorsport nicht.

Die Australier müssen für ihren Karrierestart nicht nur den Sprung nach Europa wagen. "Man muss die Finanzierung stemmen und Leute haben, die an deine Ambitionen glauben. Ich glaube, dass viele zu früh aufgegeben haben, weil es Angebote von daheim gab und das komfortabler war." Damit spricht Webber in erster Linie die V8-Supercars an, die "Down Under" sehr populär sind. An diesem Wochenende in Abu Dhabi gastiert die Serie im Rahmenprogramm der Formel 1.


Fotos: Mark Webber, Großer Preis von Abu Dhabi


Für Webber waren die Tourenwagen aber nie interessant. "Mein Vater sagte mir als ich jung war, dass die besten Fahrer im Monoposto sitzen, weil sie exakt und präzise sind. Ich glaube mein Vater wäre enttäuscht gewesen, wenn ich Tourenwagen genossen hätte. Er war viel mehr auf Monoposto fixiert und liebte die Formel 5000. Aus Fahrerperspektive sind Tourenwagen aber auch einzigartig. Es ist wie Squash und Tennis, es gibt einen anderen Code."