• 03.08.2006 20:41

Webber: "Alles ist unter Kontrolle"

Der derzeitige Williams-Pilot wird das Team zum Saisonende verlassen und macht sich über seine Zukunft in der Formel 1 keinerlei Sorgen

(Motorsport-Total.com) - Frage: "In Deutschland bist du nach einem tollen Rennen wieder einmal ausgefallen, wie schon so oft. Ist das enttäuschend und frustrierend für dich?"
Mark Webber: "Natürlich war das sehr frustrierend, denn es lief ja alles sehr gut. Das Rennen lief ganz nach unserem Geschmack, was die Strategie betrifft. Auch die Reifen waren toll und wir wussten, dass unsere Konkurrenten etwas Probleme hatten, entweder hinten oder vorn am Auto - je nach Team. Aber es war großartig, die Chance auf einige Punkte zu haben. Leider gab es ein Zuverlässigkeitsproblem."

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber blickt zuversichtlich auf seine weitere Formel-1-Karriere

Frage: "Williams hat die Fahrer für 2007 bekannt gegeben und du gehörst nicht dazu. Wie ist deine derzeitige Situation? Bist du zufrieden mit der Entscheidung oder ärgert sie dich?"
Webber: "Alles ist unter Kontrolle. Flavio (Briatore, Manager von Mark Webber; Anm. d. Red.) schaut nach dem Rechten und es gibt einige Möglichkeiten. Mal sehen, wie sich alles entwickelt."#w1#

Webbers Zukunft bereits gesichert?

Frage: "Aus deiner australischen Heimat ist zu vernehmen, dass einige Angebote auf dem Tisch liegen."
Webber: "Es wäre schon dumm, von Williams wegzugehen, wenn man nicht anderes in der Hand hat, oder? Ich dachte, dass sie Alex (Wurz; Anm. d. Red.) schon in Hockenheim bekannt geben würden. Das hatte ich erwartet, denn mit Williams kamen wir nicht überein."

Frage: "Es wird gemunkelt, dein künftiges Team beginnt mit 'Re'. Ist das möglich?"
Webber: "Guter Versuch, aber so bleiben ja zwei Möglichkeiten."

Frage: "Könnte es eines der beiden Teams (Renault und Red Bull Racing; Anm. d. Red.) sein?"
Webber: "Wir werden es sehen. Wir alle wissen, dass sich in diesem Geschäft vieles sehr schnell ändern kann. Ich denke, dass sich auch in den kommenden Tagen einiges ändern wird. Aber ich bin sehr entspannt und freue mich darauf, an diesem Wochenende hier zu fahren."

Frage: "Und im nächsten Jahr?"
Webber: "Im nächsten Jahr hier fahren? Ja, das werde ich."

Frage: "Warum hast du Williams verlassen, oder warum wurde die Option auf deine Dienste nicht eingelöst?"
Webber: "Williams hatte eine Option für weitere zwei Jahre, aber sie waren nicht in der Position, diese einlösen zu können. Wir kamen dann überein zu versuchen, es doch noch zu schaffen, auch wenn es dann nicht mehr die Bedingungen des Originalvertrags gewesen wären. Wir versuchten, einen neuen Vertrag auszuhandeln, aber das ging sich nicht aus und Flavio sagte, dass wir uns lieber auf dem Fahrermarkt präsentieren sollten."

Wurz ist "gut für das Team"

Frage: "Man hat den Eindruck, dass du eigentlich bei Williams bleiben wolltest. Schwingt auch etwas Enttäuschung mit, dass man sich nicht einigen konnte?"
Webber: "Ja, in gewisser Weise schon. Aber ich bin momentan ziemlich entspannt. Einige mögen denken, dass es ein Risiko ist, aber Flavio lag in solchen Dingen selten falsch. Er ist darin sehr gut und wir hatten vor Hockenheim viele Diskussionen darüber, was wir tun sollten. Er denkt, dass wir etwas Besseres bekommen können, ansonsten wäre ich ja wohl auch geblieben."

Frage: "Glaubst du, dass Alexander Wurz ein würdiger Nachfolger von dir bei Williams ist?"
Webber: "Ja, er ist ein guter Kerl mit einer guten Erfahrung. Es ist gut für das Team."

Frage: "In der Sommerpause der Formel 1 reist du in deine Heimat zur Tasmanien-Challenge, nicht wahr?"
Webber: "Nun ja, die Challenge findet erst im November statt, aber es gibt noch viel vorzubereiten, da bin ich aber nicht eingebunden, was auch gut ist. Ich lasse das die anderen machen. Aber es geht gut voran und viele Teams sind mit einbezogen. Wir machen nicht mehr, als wir uns aufbürden können, aber das alles ist schon recht groß. James Cracknell (Ex-Ruderweltmeister; Anm. d. Red.) wird dabei sein. Ich werde in der Pause für die Challenge einfach ein wenig trainieren."

Frage: "In Europa oder in Australien?"
Webber: "Ich werde in Europa bleiben. Am ersten Wochenende der Pause gibt es einen Junggesellenabend, das wird mich schon etwas ausbremsen, aber dann werden wir wohl etwas Kart fahren und dann das Spiel Liverpool gegen Chelsea sehen. Dann steht noch die Hochzeit an sich an, da bin ich ein Trauzeuge, ich muss auch meine Ansprache noch üben. Das ist mehr Druck als an einem Grand-Prix-Wochenende, zumal die Mutter der Braut ja auch da ist. Ich muss da wirklich gute Arbeit abliefern."

Frage: "In den letzten sechs Saisonrennen scheint es einen heißen Zweikampf um den WM-Titel zu geben. Wer, denkst du, wird letztlich gewinnen?"
Webber: "Das kann sich alles sehr schnell ändern, aber ich würde Fernando und Renault gern wieder als Weltmeister sehen. Aber es ist nicht vorhersagbar, ob das auch eintreten wird. Es gibt ja noch einige Strecken. Michael Schumacher hatte in Shanghai etwas Probleme, diese Piste mag er nicht. Auch in Suzuka oder Brasilien war Ferrari in der Vergangenheit nicht so stark. Ich denke, der Zweikampf wird weitergehen und die Reifen werden dabei entscheidend sein. Es kämpfen also zwei sehr, sehr gute Fahrer in zwei großartigen Teams miteinander. So sollte das auch sein."