Watkins streut dem Menschen Schumacher Rosen

Der langjährige Formel-1-Arzt Sid Watkins versteht nicht, warum Michael Schumacher so häufig kritisiert wird, und lobt dessen menschliche Züge

(Motorsport-Total.com) - Als Michael Schumacher nach seinem Sieg beim Grand Prix von Italien im Rahmen einer nicht geplanten Choreografie, die kitschiger nicht hätte sein können, seinen Rücktritt bekannt gab, war jedem im Fahrerlager klar, dass damit all jene aus ihren Löchern gekrochen kommen werden, die das Image des siebenfachen Weltmeisters noch einmal beschmutzen wollen.

Titel-Bild zur News: Sid Watkins

Ex-Formel-1-Arzt Sid Watkins hält große Stücke auf Michael Schumacher

Erstes Beispiel dafür war der Ex-Sauber-Pilot Norberto Fontana, der im Interview mit einer argentinischen Zeitung eine Geschichte aus Jerez 1997 aus dem Nähkästchen holte, wo er angeblich von Ferrari-Teamchef Jean Todt persönlich dazu aufgefordert worden sein soll, Schumachers WM-Konkurrenten Jacques Villeneuve im Rennen zu blockieren. Peter Sauber dementierte dies umgehend, doch wer nun lügt, lässt sich im Nachhinein nicht zweifelsfrei feststellen.#w1#

So oder so mehrten sich in den vergangenen Tagen die kritischen Stimmen aus dem Anti-Schumacher-Camp, mit denen Sid Watkins jedoch überhaupt nichts anfangen kann. Der ehemalige Formel-1-Arzt, der inzwischen nur noch als Präsident des FIA-Instituts für Sicherheit im Motorsport fungiert, seine anderen Verpflichtungen aber längst an Gary Hartstein abgetreten hat, schwärmt vom Ferrari-Superstar in den höchsten Tönen.

"Vor allem die Medien haben nicht verstanden", ging er in der britischen Fachzeitschrift 'Autosport' auf die kritischen Stimmen seit Monza ein, "was für eine großzügige Person er ist, denn er schottet sich immer ein wenig ab. Er hat aber viel Geld für wohltätige Zwecke gespendet und er war auch bei anderen Problemen sehr hilfreich." Öffentlich bekannt ist vor allem Schumachers Spende über zehn Millionen Dollar für die Tsunami-Opfer sowie sein Engagement für die 'UNESCO'.

"Vor allem die Medien haben nicht verstanden, was für eine großzügige Person er ist." Sid Watkins

"Als wir in Monza einen Streckenposten verloren haben", erinnerte sich Watkins weiter, "war er der erste Fahrer, der den Namen und die Adresse der Witwe wissen wollte, um sicherzustellen, dass es ihr finanziell gut geht. Ich halte ihn für einen großartigen Menschen. Und als ich in Silverstone 1999 zu seiner Unfallstelle kam, hatte er den Helm abgenommen und sagte: 'Ruf meine Frau an und sag ihr, dass nur das Bein gebrochen ist.' Ihre Nummer gab er mir auf der Trage..."