• 22.03.2006 10:57

Was Red Bull von einer Versicherung unterscheidet

Dietrich Mateschitz weiß, dass sein Formel-1-Projekt nur dann Sinn macht, wenn es auch erfolgreich ist, und spricht über den Deal mit Gerhard Berger

(Motorsport-Total.com) - Vor der Saison 2005 übernahm Red Bull das damalige Jaguar-Team von Ford, nicht ganz ein Jahr später dann auch noch Minardi von Paul Stoddart. Der österreichische Energydrink-Hersteller ist damit das einzige Unternehmen, welches gleich mit zwei Rennställen in der Königsklasse des Motorsports vertreten ist.

Titel-Bild zur News: Dietrich Mateschitz

Dietrich Mateschitz will mit Red Bull seinen Formel-1-Teams Flügel verleihen

"Am Anfang hat es geheißen: Marketingteam, Party, der sportliche Wert gering", sagte Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz nun in einem Interview mit der 'Tiroler Tageszeitung'. "Doch die anderen kennen uns nicht, dafür sind wir zu zielorientiert, das geht mit Red Bull auch nicht. Wenn Sie mit einem von einer Versicherung unterstützten Team verlieren, zweifelt keiner an der Versicherung. Wenn Sie mit Red Bull verlieren, dann kommt es von hinten: Gebt ihm etwas anderes zu trinken!"#w1#

Unabhängig davon arbeitet der 61-Jährige seit Anfang Februar mit Gerhard Berger zusammen, der 50 Prozent der Scuderia Toro Rosso übernahm und gleichzeitig 50 Prozent seiner Spedition an Red Bull verkaufte. Ein Deal, der für beide Seiten Sinn macht: "Bei Gerhard ergab es sich, dass uns sein Know-how für die Formel 1 viel wert war. Umgekehrt hat Red Bull ein Transportvolumen von drei Milliarden Dosen, benötigt 70 LKWs für 'Energy-Station', 'Red Bulletin', 'Air Race'", so Mateschitz.

"So trafen wir zwei Fliegen mit einem Streich: Gerhard Berger hat einen nicht unwichtigen Kunden für sein Frachtgewerbe gewonnen, den er ohnehin schon hatte, nun aber mit einer gewissen Langfristigkeit. Daneben ist es für ihn auch ein bisschen der Wechsel von einem Fracht- zu einem Speditions- und Logistikschwerpunkt", erklärte der Österreicher.