• 04.01.2024 10:49

  • von Stefan Ehlen, Co-Autor: Jonathan Noble

Was für künftige Formel-1-Motorenregeln entscheidend sein wird

Welche Kriterien der Automobil-Weltverband (FIA) in seine Überlegungen zu künftigen Motorenregeln in der Formel 1 einfließen lässt

(Motorsport-Total.com) - "Für 2026 ist alles klar" beim neuen Motoren-Reglement der Formel 1, so formuliert es Nikolas Tombazis als Formelsport-Leiter beim Automobil-Weltverband (FIA). Offen ist aber, was danach passiert, vermutlich irgendwann in den 2030er-Jahren: Welches Antriebskonzept die Formel 1 dann verwendet? "Das steht noch zur Diskussion", sagt Tombazis.

Titel-Bild zur News: Honda-Motor im Red Bull RB16B

Honda-Motor im Red Bull RB16B (Archiv) Zoom

Er spricht von "vielen [denkbaren] Optionen" und nennt explizit E-Fuels, Wasserstoff und "mehr Elektrifizierung" als Schlagworte für eine künftige Motorengeneration in der Formel 1.

Was davon in welchem Umfang in ein neues Antriebsreglement einfließe, das hänge aber von unterschiedlichen Faktoren ab.

"Wir wollen vor allem immer relevant sein für die teilnehmenden Hersteller und deren Pläne", erklärt Tombazis. "Wir können nicht in eine völlig zufällige Richtung gehen, die keine Relevanz hat für Straßenautos. Wir brauchen diese Relevanz. Das ist das Entscheidende. Und ich glaube, jeder im Fahrerlager erkennt, dass das eine ganz schwierige Aufgabe wird."

Und eine, die heute noch kaum absehbar ist, zumal der aktuell nächste Schritt mit den für 2026 veränderten Motorenregeln noch nicht einmal in der Praxis erprobt worden ist.

Wie die Formel 1 ihre Umweltbilanz verbessern will

Doch für den Weltverband stellt das Antriebskonzept nur eine Baustelle von vielen dar auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit: 2030 soll die Formel 1 als Rennserie eine "Netto-Null"-Emissionsbilanz erreichen.

"Die Rennautos an sich tragen aber nur einen ganz kleinen Teil zu unseren CO2-Emissionen bei", sagt Tombazis. "Ich glaube, der Anteil liegt bei weniger als zwei Prozent."

"Damit ist klar: Es liegt in unserer Gesamtverantwortung für den Sport, dass wir uns mit den restlichen 98 Prozent befassen." Dabei geht es laut Tombazis um "Themen wie Logistik, Materialen, die Anzahl von Komponenten, Renntermine und noch vieles mehr".

Was aber nicht bedeute, dass die eigentlichen Rennwagen aus dem Fokus rücken, so betont Tombazis: "Alles rund um das Rennauto ist [weiterhin] wichtig aus technologischer Sicht, damit die teilnehmenden Hersteller an ihren Technologien arbeiten können."