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Warum Südkorea von der FIA ausgezeichnet wurde

Südkorea-Organisator Yung Cho Chung weiß, warum sein Rennen trotz chaotischer Zustände ausgezeichnet wurde und will die Zielkurve umbauen

(Motorsport-Total.com) - Die Verwunderung war groß. War der FIA eine Verwechslung passiert? Oder wie war es sonst möglich, dass der Grand Prix von Südkorea bei der FIA-Preisverleihung in Monaco mit der Trophäe für die beste Veranstaltung ausgezeichnet wurde? Beim Premierenrennen in Yeongam herrschten schließlich chaotische Zustände: Bis zum Rennwochenende wurde fieberhaft daran gearbeitet, die Anlage in einen Formel-1-tauglichen Zustand zu bringen. Am Renntag sorgte dann ein Regenschauer dafür, dass der Grand Prix beinahe abgesagt wurde.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Baustellenflair: Der Grand Prix von Südkorea in Yeongam

Doch Yung Cho Chung, Organisator des südkoreanischen Grand Prix, hat eine Erklärung dafür, dass sein Rennen prämiert wurde. "Ich habe dieses Jahr mein bestes gegeben. Die FIA und FOM haben mitbekommen, wie hart wir gearbeitet haben, deshalb haben sie uns den Preis gegeben", argumentiert er gegenüber 'Autosport'.

Er blickt auf die riesige Herausforderung zurück: "Das war dieses Jahr wirklich hart. Ich dachte nie daran, das Rennen zu verschieben, doch das Wetter war furchtbar. Und dann sagten die internationalen Medien beharrlich, das Rennen könnte abgesagt werden." Das erforderte von Chung einen schwierigen Spagat: "Einerseits musste ich mich auf den Bau konzentrieren, andererseits gab es dieses Problem auf der Marketingseite, weil die Leute ihrer Ticketbestellungen streichen wollten."

Südkoreaner erkennen erst jetzt Stellenwert der Formel 1

Irgendwie gelang es den Südkoreanern dann aber doch noch, das Rennen auf der spektakulären neuen Rennstrecke über die Bühne zu bringen. "Jetzt liegt das alles hinter uns", ist der Organisator erleichtert - und blickt nach vorne. "Nächstes Jahr wird sicher großartig. Dieser Preis ermutigt mich, nächstes Jahr bessere Arbeit zu leisten - ich werde mein bestes geben."

"Dieser Preis ermutigt mich, nächstes Jahr bessere Arbeit zu leisten." Yung Cho Chung

Laut Chung wurde den Südkoreanern erst nach dem Rennen bewusst, welchen Stellenwert die Formel 1 weltweit besitzt. Das bringt für die Zukunft Vorteile bei der Organisation. "Die Zentralregierung hatte gar nicht realisiert, wie groß die Formel 1 ist", bestätigt er. "Doch jetzt wissen sie es. Die Nationalversammlung hat für nächstes Jahr bereits eine große Unterstützung abgesegnet."

Das gleiche gilt auch für die lokale Regierung: "Sie haben realisiert, dass es gut für die Wirtschaft ist, also wird es nächstes Jahr viel mehr Beteiligung von der lokalen und von der Zentralregierung geben - vor allem was den Tourismus und andere Bereiche angeht. Ich freue mich sehr, dass sie uns jetzt unterstützen."

Umbau der Zielkurve?

Für 2011 plane man, "die restliche Infrastruktur fertigzustellen - und alle Tribünen werden Sitze haben." Und auch die Umgebung, die 2010 den Flair einer Großbaustelle hatte, soll sich in der kommenden Saison verändern: "Wir werden versuchen, mehr Bäume und mehr Gras zu pflanzen, damit die Umgebung viel schöner ist. Und wir werden auch versuchen, eine weitere Straße zu bauen, damit der Verkehr leichter an- und abfahren kann. Alles wird besser sein."

"Kurve 17 und die Boxeneinfahrt stellten sich für die Fahrer als schwieriger heraus, als ich dachte." Yung Cho Chung

Während die Infrastruktur in der Kritik stand, bekam die Strecke selbst viel Lob. Das Layout ist abwechslungsreich, vor allem die Zielpassage sorgte für viel Action. Doch genau in diesem Bereich plant Chung leichte Änderungen: "Ich ziehe es in Betracht, die Kurve 17 und die Boxeneinfahrt zu modifizieren. Das hat sich für die Fahrer als schwieriger herausgestellt, als ich gedachte hatte - also arbeite ich derzeit mit der FIA. Ich habe mit Charlie Whiting darüber gesprochen und ich denke, dass es ein paar kleine Änderungen in diesem Bereich geben wird."