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Warum Pirelli keine neuen 2020er-Reifen einführt

Formel-1-Reifenhersteller Pirelli erklärt, wie es zur Entscheidung gegen die 2020er-Spezifikation kam und was das für die Entwicklung der 18-Zoll-Reifen bedeutet

(Motorsport-Total.com) - Am Dienstag gab Reifenhersteller Pirelli bekannt, dass in der kommenden Formel-1-Saison nicht mit den für 2020 entwickelten Konstruktionen, sondern den diesjährigen Reifen gefahren wird. Das einstimmige Votum folgte auf wiederholte Kritik an der neuen Spezifikation, die auch bei den jüngsten Testfahrten in Abu Dhabi laut wurde.

Titel-Bild zur News: Pirelli

Die für 2020 entwickelten Reifen von Pirelli werden nicht zum Einsatz kommen Zoom

In einem Statement erklärt Pirelli, dass "mehrere Faktoren" bei der Entscheidung berücksichtigt worden seien. So müssten die Teams das Design ihrer 2020er-Autos nun nicht mehr ändern, "was ansonsten notwendig gewesen wäre, um dem unterschiedlichen Profil der Reifenkonstruktion für 2020 gerecht zu werden".

Stattdessen könnten die Teams die Entwicklung ihrer Autos, die sich bereits in einem fortgeschrittenen Stadium befindet, ununterbrochen fortsetzen. "Die Verwendung der Reifen 2019 garantiert den Teams auch Stabilität, mit dem Vorteil, dass sie in der letzten Saison des aktuellen Reglements ein bekanntes Produkt verwenden", heißt es weiter.

Ganz umsonst soll die Arbeit an den 2020er-Reifen aber nicht gewesen sein. Die jüngsten Erkenntnisse aus den Tests in Abu Dhabi sollen in die Weiterentwicklung der ab 2021 eingesetzten 18-Zoll-Reifen einfließen. Die Testkampagne mit diesen Reifen werde im nächsten Jahr fortgesetzt, beginnend im Februar mit Ferrari in Jerez.

Ein Vorteil der für 2020 konstruierten Reifen soll dabei auch für die 18-Zoll-Ära im Jahr darauf erhalten werden. "Sie ermöglichen einen niedrigeren Reifendruck als den derzeit verwendeten. Dadurch sind sie in der Lage, die von der nächsten Fahrzeuggeneration erwartete Leistungssteigerung auszugleichen", erklärt Pirelli.