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Warum Kimi Räikkönen seinen Montreal-Dreher wiederholte

An seinem Dreher im Kanada-Grand-Prix, der ihn den dritten Platz kostete und eine Kopie des Vorjahres war, konnte Kimi Räikkönen nichts ausrichten

(Motorsport-Total.com) - Es hätte das Rennen des Kimi Räikkönen werden können. Ferrari reiste mit überarbeiteten Motor nach Kanada, verlor mit Sebastian Vettel zwar eine gute Ausgangslage für einen Angriff auf Mercedes, hatte sich mit Kimi Räikkönen auf Startplatz drei aber schon eine Taktik zurecht gelegt, um es mit den Silberpfeilen wieder spannend zu machen. Endlich einmal hätte der Finne im Rampenlicht stehen können. Doch ein Vorjahres-Problem machte ihm einen Strich durch die Rechnung.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen wurde von dem Vorjahres-Problem überrascht Zoom

Als Räikkönen, seinen dritten Platz bis dahin verteidigend, von seinem ersten Boxenstopp kam, ereignete sich die kuriose Szene: in der Haarnadelkurve des Circuit Gilles Villeneuve drehte sich der Ferrari-Pilot - ganz genau wie im Vorjahr! Dabei gingen ihm geschätzte zwölf Sekunden und die Podiumsplatzierung wegen eines Fehlers verloren, der eigentlich schon längst behoben zu sein schien.

"So etwas ist das ganze Jahr über noch nicht vorgefallen, sonst hätte ich mich nicht gedreht", so Räikkönen nach dem Rennen. "Etwas am Mapping hat nicht gestimmt, da ist schon etwas Komisches in den Aufwärmrunden passiert."

Der Teufel steckte in den Motoreneinstellung, bei denen es verschiedene und wechselbare Optionen gibt, sodass zum Beispiel beim Start und den Boxenstopps mehr Leistung ausgespuckt werden kann, damit man besser vom Fleck kommt. Laut Reglement gibt es in beiden Situationen sogar eine Periode von 60 Sekunden, in denen an dem Mapping nichts verändert werden darf, damit nicht allzu aggressive Einstellungen verwendet werden.

Im System der Scuderia muss es aber gehakt haben. 2014 war es bereits zu mehreren Situationen gekommen, in denen Räikkönen von dem Leistungsüberschuss überrascht wurde, doch das schien bereits behoben.

"Jetzt wissen wir darüber Bescheid und hätten es vielleicht verhindern können", so Räikkönen. "Es ist schwierig zu erklären, aber man tritt das Pedal nur ein wenig und auf einmal herrscht ein enormer Unterschied im Drehmoment. Das hätte ich nicht kontrollieren können."