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Warum Haas das Concorde-Agreement unterschrieben hat

Günther Steiner erklärt, dass vor allem Drang der Formel-1-Eigentümer, die Kosten zu senken und das Feld enger zusammen zu bringen, zum Verbleib von Haas führten

(Motorsport-Total.com) - In der vergangenen Woche setzten alle Formel-1-Teams ihre Unterschrift auf das neue Concorde-Agreement, das die Zukunft der Königsklasse von 2021 bis 2025 sichert. Auch Haas unterzeichnete und bestätigte damit den Fortbestand des eigenen Teams, der sich zuvor für geraume Zeit in der Schwebe befand.

Titel-Bild zur News: Günther Steiner

Günther Steiner sieht im neuen Agreement eine große Chance für kleine Teams Zoom

Noch Anfang des Jahres hatte Eigentümer Gene Haas betont, dass er nur dann weitermachen wolle, wenn er die Chance sehe, konkurrenzfähig zu sein. Nun erwischte das Team zwar einen schwierigen Start in die verspätete Formel-1-Saison 2020, dennoch verpflichtete sich Haas, für die nächsten fünf Jahre dabei zu bleiben (wenn man die jährliche Ausstiegsklausel mal außen vor lässt).

Haas-Teamchef Günther Steiner erklärt die Beweggründe hinter der Entscheidung: "Gene hat sich das angesehen, und die Formel 1 ist immer noch ein sehr gutes Instrument, um seinen Markennamen, Haas Automation, in der Welt bekannt zu machen. Es funktioniert - sonst würde er es nicht tun. Er liebt den Sport auch."

Kostendeckel und gerechtere Geldverteilung am wichtigsten

Die Formel 1 bleibe zwar ein großes finanzielles Engagement für Haas. "Doch mit den neuen Regeln sollte das Feld gleichmäßiger und die kommerziellen Aspekte für die kleineren Teams attraktiver werden. Deshalb hat Gene sich entschieden weiterzumachen", so Steiner. Er spricht damit zum einen die Einführung einer Budgetobergrenze, zum anderen die gerechtere Verteilung der Einnahmen an.

Zwar erwartet Steiner nicht, dass die Änderungen der Formel-1-Finanzen den kleinen Teams sofort helfen werden, aber er glaubt, dass sie längerfristig gute Chancen bieten: "Die Budgetobergrenze sollte das Feld ebnen, sie wird das Feld ebnen - nur vielleicht nicht im ersten Jahr, aber auf mittlere Sicht ganz sicher", erklärt er.

"Die Auszahlungen werden auch ihren Beitrag leisten, denn sie führen dazu, dass die kleineren Teams etwas mehr Einnahmen erhalten. Es ist übrigens nie genug für die kleinen Teams, aber es ebnet das Feld ein, und das sollte das Ziel eines Sports sein - jeder kann jeden Tag gewinnen. Es wird noch eine Weile dauern, bis das passiert, aber für die Formel 1 ist es ein großer Schritt in die richtige Richtung."


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Steiner: Diese Änderungen waren schon seit Jahren überfällig

In dem Zusammenhang spricht Steiner den Formel-1-Eigentümern von Liberty Media ein Lob aus: Sie hätten die Zeichen der Zeit erkannt und notwendige Änderungen auf den Weg gebracht. "Das wäre schon vor ein paar Jahren notwendig gewesen, aber besser spät als nie", blickt er kritisch auf die Ära Ecclestone zurück.

Was die Saison 2020 betrifft, ändert sich für Haas derweil nichts. Größere Aufrüstungen sind nicht drin, es bleibt beim Status Quo: "Das ist der Plan. Wir müssen dieses Auto, den VF-20, verstehen und darauf aufbauen. Wir können versuchen, die Probleme, die wir in diesem Jahr haben, für ein besseres 2021 auszubügeln."

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