• 17.09.2008 12:30

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Warum BMW für Singapur keinen Simulator baut

BMW erwartet wegen der Dunkelheit in Singapur keine Probleme und hat derzeit keine Pläne, in Hinwil einen Simulator zu bauen

(Motorsport-Total.com) - Am Freitagmorgen in Monza dachten viele im Fahrerlager schon, sie seien beim Nachtrennen in Singapur, weil es wegen des schlechten Wetters so dunkel war. Dabei erwartet die Fahrer in Singapur keineswegs Dunkelheit, sondern die Flutlichtanlage des italienischen Unternehmens Valerio Maioli sorgt für Lichtverhältnisse fast wie am Tag.

Titel-Bild zur News: Singapur bei Nacht

Singapur sollte einer der spektakulärsten Grands Prix des Jahres werden

BMW Motorsport Direktor hat jedenfalls keine Bedenken wegen der Helligkeit: "Es gab vor ein, zwei Monaten einen Beleuchtungstest, zu dem alle Teammanager hingeflogen sind. Die kamen zurück mit der Aussage: 'Das wird kein Nachtrennen, sondern es wird so hell wie am Tag!'" Allerdings bereitet ihm etwas anderes Kopfzerbrechen: "Die einzige offene Frage sind für mich Reflexionen bei Regen", so Theissen in Übereinstimmung mit GPDA-Mitgliedern wie etwa Jarno Trulli.#w1#

Vorbereitet hat sich das BMW Sauber F1 Team genau wie auf Valencia: mit Simulationsprogrammen, die anhand der verfügbaren Streckendaten in den Computer eingespeist wurden. Anhand dieser Erkenntnisse erstellten die Ingenieure ein Basissetup, doch die Fahrer Nick Heidfeld und Robert Kubica vertrauen lieber ihrem eigenen Instinkt. Einen Fahrsimulator wie McLaren-Mercedes hat das BMW Sauber F1 Team bekanntlich nicht.

Im Gegensatz zu Ferrari hat man in Hinwil auch nicht vor, einen solchen demnächst zu bauen: "Die Rückmeldungen unserer Fahrer sind so, dass wir diese Investition nicht angehen werden - und es wäre eine sehr erhebliche", erläutert Theissen, der in diesem Zusammenhang von einer "zweistelligen Millionensumme" spricht. "Unsere Fahrer gehen die Strecke lieber vor Ort ab oder fahren ein paar Runden mit dem Roller und dann mit dem Auto."

Gegen einen Simulator spricht außerdem noch, dass es mit den Anschaffungskosten längst nicht getan wäre: "Man hat auch noch gleichzeitigen Wartungs- und Entwicklungsbedarf, denn man muss an der Software permanent weiterarbeiten", schildert Theissen. Die Idee, den Computer einfach an den Supercomputer Albert2 anzuschließen, der für CFD-Simulationen in Hinwil steht, ist nämlich ein bisschen zu einfach gedacht...