"Wahnsinn" Monaco: Die Piloten erzählen über ihr erstes Mal

Der "Klassiker" in den Häuserschluchten von Monaco lässt niemanden kalt: Wie die Piloten ihr erstes Mal im Fürstentum empfanden und was sie dabei erlebt haben

(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Monaco ist für viele der Höhepunkt der Saison. Jeder Fan, der das Rennen im Fürstentum einmal besucht hat, erinnert sich an den Moment, als er zum ersten Mal die dröhnenden Motoren in den Häuserschluchten gehört hat - ein einzigartiges Erlebnis. Und auch die schiere Geschwindigkeit der Autos zwischen den engen Leitplanken sucht seinesgleichen.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Jenson Button

Monaco erweckt bei Lewis Hamilton und Jenson Button besondere Emotionen Zoom

Das Gleiche gilt auch für die Piloten. Für jeden ist Monaco etwas Besonderes - die einen hassen das Rennen, wo sich der Platzmangel in den unterschiedlichsten Lebensbereichen widerspiegelt. Und andere lieben genau diesen krassen Gegensatz, der als eine der größten Herausforderungen der Formel 1 gilt.

Und jeder erinnert sich an seine ersten Erfahrungen mit dem "Klassiker", der aus der Formel 1 nicht wegzudenken ist. Einer, der schon in jungen Jahren in Monaco fuhr, ist Nico Hülkenberg, der sich an ein Kartrennen erinnert: "Hier gab es einmal ein Kartrennen, und ich weiß nicht, ob es das immer noch gibt."

Grosjean: Herausfordernder als es im TV aussieht

Sein zweites Mal war 2009, als er bereits GP2-Pilot war: "Es war großartig, hat viel Spaß gemacht, ein einzigartiger Ort, sehr herausfordernd - einer der wenigen Kurse, die wir noch im Kalender haben, der keine Fehler erlaubt. Ich komme wegen der Strecke immer gerne hierher, auch wegen der Atmosphäre - wegen allem eigentlich. Ich bin froh, hier zu sein."

Lotus-Pilot Romain Grosjeans Erstkontakt mit Monaco war der sensationelle Triumph seines Landsmannes Olivier Panis im Ligier 1996. "Er war der letzte Franzose, der hier gewonnen hat, es ist lange her", erinnert er sich. "Als ich hierher kam, fand ich es herausfordernder als es im Fernsehen aussieht."

Auch Landsmann Jules Bianchi kam als junger Kartfahrer mit seinen Eltern öfter zum Grand Prix von Monaco, um sich seine großen Vorbilder mit leuchtenden Augen aus der Nähe anzusehen. "Es war ein Traum, eines Tages auf dieser Strecke zu fahren", erzählt er. "Damit habe ich nicht gerechnet, aber jetzt bin ich hier. Es ist ein spezieller Moment für mich, und ich kann es nicht erwarten, auf die Strecke zu gehen und diesen Moment mit meinem Auto zu genießen. Das wird mit Sicherheit großartig."

Sutil und Hamilton mit gemeinsamer Premiere

Force-India-Pilot Adrian Sutil kam erst kurz vor seiner Formel-1-Premiere erstmals nach Monaco - es war das Jahr 2006, und er war in der Formel-3-Euroserie Teamkollege von Lewis Hamilton. "Es war ein tolles Renn-Wochenende", blickt er zurück. Ich habe es wirklich genossen, aber davor kam ich mit Monaco nicht in Berührung. Vielleicht war es für meine Familie zu dieser Zeit zu teuer, wir konnten uns das nicht leisten."

Auch Hamilton kommt nicht gerade aus reichen Verhältnissen - und musste somit lange auf die erste Monaco-Reise warten. "Abgesehen von Ayrton Sennas Crash in die Reifenstapel, als er überlegen in Führung lag, war meine erste Erfahrung das gleiche Jahr wie bei Adrian, als wir gemeinsam in der Formel 3 fuhren", sagt der Mercedes-Pilot.

Button und der Wettlauf ins Ersatzauto

Doch Hamilton war damals längst McLaren-Juniorpilot, lebte also ein anderes Leben als Sutil: "Ich plante damals, in Menton zu nächtigen, und habe Martin Whitmarsh angerufen. Er besorgte mir ein Hotelzimmer im Beach Plaza, und dort wurde das gesamte Wochenende ein Ball gefeiert. Es war damals eines der besten Wochenenden meines Lebens."

Jenson Button

Button feierte seine Monaco-Premiere mit einem großen Knall Zoom

Jenson Buttons erste Monaco-Erinnerungen drehen sich um das Hotel Loews. Allerdings nicht um das Jetset-Leben, sondern an einen Crash im Williams im Jahr 2000. "Alles lief gut, ehe ich Pedro de la Rosa torpediert habe und eine Rote Flagge verursachte", erinnert er sich an die Szenen, als die Haarnadel infolge der Kettenrekation komplett blockiert war. Das Rennen war für ihn aber nicht vorbei: "Damals hatten wir noch Ersatzautos", erzählt er. "Das waren Zeiten. Im Grunde hatten wir alle einen Wettlauf zurück ins Fahrerlager, um das Ersatzauto zu bekommen. Das hat ziemlich Spaß gemacht."