• 14.10.2001 11:31

Von Ascari bis Schumacher: Rekordsaison für Ferrari

Michael Schumacher sorgte für die erfolgreichste Saison aller Zeiten, ein Blick in die Vergangenheit der legendären Marke

(Motorsport-Total.com/sid) - Die Formel-1-Saison 2001 wird als die erfolgreichste in die Geschichte des Traditionsrennstalls Ferrari eingehen. Schon vier Rennen vor Schluss gelang den Italienern das Double: Michael Schumacher stand als alter und neuer Weltmeister fest, Ferrari sicherte sich den Konstrukteurs-Titel. "Der McLaren war das dominierende Rennauto der 90er Jahre, der Ferrari wird das Auto des neuen Jahrtausends sein", hatte Michael Schumacher vor dem Saisonstart vollmundig angekündigt. Der Erfolg gab ihm Recht. Der Ferrari-Pilot holte neun Saisonsiege, gewann so früh wie noch nie seinen vierten WM-Titel nach 1994, 1995 und 2000 und stellte fünf Weltrekorde auf: Grand-Prix-Siege (53), Gesamtpunkte (801), gewonnene WM-Zähler in einer Saison (123), größter Vorsprung aller Zeiten (58 Punkte) und die meisten Führungskilometer (14.273).

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher: Auf dem Weg in eine neue Ära

In der ewigen Bestenliste liegt Ferrari mit 11 Fahrer-Titeln jetzt gleichauf mit dem englischen McLaren-Team. Die Scuderia ist ein Team der ersten Stunde, seit WM-Beginn 1950 dabei. McLaren gab erst 16 Jahre später in Monte Carlo sein Formel-1-Debüt. Formel-1-Boss Bernie Ecclestone verriet, für wen sein Herz im Titelrennen geschlagen hat. "Ferrari-Siege sind immer gut für die Formel 1 gewesen. Ich hätte mein Geld in diesem Jahr auf Michael Schumacher gesetzt", meinte der Engländer.

Erster Ferrari-Weltmeister war 1952 Alberto Ascari, der diesen Erfolg im Jahr darauf wiederholte. 1956 sicherte sich der legendäre Rekord-Weltmeister Juan Manuel Fangio (5) seinen vierten WM-Titel, gleichzeitig der einzige des Argentiniers für Ferrari. 1958 gewann der Engländer Mike Hawthorn die Fahrer-Krone für das Team mit dem springenden Pferd im Wappen.

1961 brachte Phil Hill (USA) den roten Renner aus Maranello als Weltmeister ins Ziel. Allerdings wurde dieser Titelgewinn durch den tödlichen Unfall von Hills Teamkollegen Wolfgang Graf Berghe von Trips (Horrem) am 10. September 1961 in Monza überschattet. Hill lag damals im Schlussklassement einen Punkt vor Trips. Nächster Ferrari-Titelträger war der Brite John Surtees 1964. Danach dauerte es elf Jahre, ehe Niki Lauda den Traditionsrennstall in die Erfolgsspur zurückführte. Der Österreicher, ab dieser Saison Teamchef bei Jaguar, holte für Ferrari 1975 und 1977 den WM-Titel.

Zwei Jahre später bescherte der Südafrikaner Jody Scheckter den Tifosi die WM-Krone. Was damals niemand ahnte: Es war der Beginn der längsten Ferrari-Leidenszeit. Es dauerte 21 Jahre, bis Schumacher die Scuderia aus dem Tal der Tränen führte und 1979 den WM-Titel wieder nach Italien holte. Der Deutsche führt auch die interne Ferrari-Bestenliste mit 34 Siegen überlegen vor Lauda (15) und Ascari (13) an.

Erster McLaren-Weltmeister war Emerson Fittipaldi (Brasilien) 1974, nur zwei Jahre später triumphierte der Engländer James Hunt, 1984 Lauda. Die weiteren Erfolge von McLaren sind untrennbar mit den Namen Alain Prost (Frankreich) und Ayrton Senna (Brasilien) verknüpft. Beide lieferten sich jahrelang ein packendes Duell um die WM-Krone, das letztlich unentschieden (3:3) endete. Prost eroberte seine drei WM-Titel mit McLaren 1985, 1986 und 1989, Senna 1988, 1990 und 1991.

Ferrari nahm bisher an 653 Grand Prix teil, McLaren brachte es auf 526 Einsätze. In der ewigen Siegerliste der Formel-1-WM führt Ferrari mit insgesamt 144 GP-Erfolgen vor McLaren (134). In der Konstrukteurs-WM, die erst 1958 eingeführt wurde, liegt Ferrari jetzt mit 11 Titeln vor Williams (9) und McLaren (8).