Von 20 bis 945 Euro: Formel 1 live erleben

Richtig billig gibt es die Formel 1 auch 2010 nicht, doch zwischen den einzelnen Ticketkategorien bestehen doch sehr große Unterschiede

(Motorsport-Total.com) - Wer mit seiner Familie ein Formel-1-Rennen besuchen will, muss auch 2010 damit rechnen, dafür einen schönen Urlaub streichen zu müssen. Denn zwar gehen die Ticketpreise dank günstigerer Vereinbarungen zwischen den Veranstaltern und Bernie Ecclestone tendenziell leicht zurück, doch von einer echten Reform der oft kritisierten Preispolitik kann keine Rede sein.

Titel-Bild zur News: Fans in Suzuka

Formel 1 live: Ein Dach über dem Kopf kann mancherorts Gold wert sein...

Trotzdem gibt es durchaus auch Angebote für den kleinen Geldbeutel, allerdings ohne jeden Komfort und Luxus. So muss man zum Beispiel für ein Stehplatz-Wochenendticket durchschnittlich 90 Euro hinlegen - immer noch mehr als für ein Konzert einer weltberühmten Rockband wie den Rolling Stones oder Bon Jovi. Das billigste Wochenendticket gibt es in Kuala Lumpur (Malaysia), wo man für umgerechnet 20 Euro kein Freies Training verpasst.#w1#

Doch wer sich keinen teuren Flug nach Malaysia leisten will, der wird anders zur Kasse gebeten: In Silverstone kostet die billigste Eintrittskarte für alle drei Tage 150 Euro, in Barcelona 110 und in Hockenheim 100. Nicht zu vergessen: In dieser Kategorie gibt es keine überdachten Sitzplätze, sondern der Kunde muss entweder stehen oder seinen Stuhl selbst mitbringen. Meistens handelt es sich bei den Zuschauerzonen um Grünflächen, was bei Regen sehr unangenehm sein kann.

Einen Sitzplatz für alle drei Tage bekommt man in Istanbul am billigsten, nämlich für knapp mehr als 70 Euro. In Hockenheim ist man ab 150 Euro dabei, in Spa-Francorchamps ab 320. "Spitzenreiter" ist in dieser Kategorie wenig überraschend Monte Carlo, wo das billigste Wochenend-Sitzplatzticket schlappe 520 Euro kostet. Doch wer den Grand Prix nicht gerade im Café La Rascasse schauen will, stößt finanziell zumindest in keine anderen Dimensionen vor.

Wer sich einen überdachten Tribünenplatz leisten will, legt beispielsweise in São Paulo 945 Euro und damit mehr ab als in Monte Carlo (870). Dem sei jedoch hinzugefügt, dass es in São Paulo ausgangs des Senna-S ein kleines VIP-Paket mit Essen und Getränken als Bonus gibt. Mit diesem Service kann der Stadt-Grand-Prix in Valencia nicht mithalten, dafür werden dort auch nur 600 Euro fällig. Am billigsten in dieser Kategorie ist mit 265 Euro Istanbul.

Anzumerken ist, dass noch nicht alle Strecken ihre aktuellen Preislisten veröffentlicht haben, unter anderem Yeongam in Südkorea. Auffällig auch, dass die Tickets - mit Ausnahmen - tendenziell dort am billigsten sind, wo in den vergangenen Jahren am wenigsten Fans anwesend waren. Besonders in Istanbul, wo zuletzt kaum noch Formel-1-Zuschauer mobilisiert werden konnten, ist dieser Trend deutlich zu beobachten.