Virgin schöpft Zuversicht im Freien Training
Mit drei Fahrern in Singapur: Virgin zieht ein positives Fazit nach dem ersten Trainingstag - Neuling Jérôme D'Ambrosio mit solidem Freitagsdebüt
(Motorsport-Total.com) - Das neue Virgin-Team brachte in Singapur nicht nur Timo Glock und Lucas di Grassi an den Start, sondern ermöglichte Testpilot Jérôme D'Ambrosio darüber hinaus sein Debüt in einem offiziellen Training zur Formel-1-WM. Der belgische Nachwuchsfahrer schlug sich prompt überaus achtbar und belegte in der ersten Einheit den 21. Platz unter 24 teilnehmenden Piloten - und vor den HRT-Rivalen.

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Jérôme D'Ambrosio konnte sich im Freien Training im Virgin VR-01 beweisen
Entsprechend zufrieden zeigt sich D'Ambrosio: "Für jeden Piloten ist es schwierig, das Gefühl beim Fahren eines Formel-1-Autos zu beschreiben - vor allem die beeindruckende Kraft und das immense Bremsverhalten. Es war ein spezieller Tag für mich, wenn man die gesamte Erfahrung beim Fahren unter Flutlicht hinzunimmt. Die Bedingungen waren zunächst allerdings noch sehr knifflig."#w1#
"Ich musste also viele Herausforderungen meistern", erklärt der 24-Jährige. "Ohnehin hätte ich etwas Zeit gebraucht, um auf Tempo zu kommen. Als die Strecke abtrocknete, fielen auch meine Zeiten. Mit meinem Endergebnis war ich sehr zufrieden. Es war ein guter Start und ich freue mich schon darauf, mich während meiner Freitagseinsätze kontinuierlich zu verbessern", gibt D'Ambrosio zu Protokoll.
"Ich möchte mich beim Team bedanken, dass sie sich so rührend um mich kümmern. Es sind tolle Jungs und ich habe viel Spaß dabei, ein Teil von Virgin zu sein", meint der GP2-Pilot. Die beiden Stammfahrer von Virgin waren ebenfalls ziemlich angetan vom Auftakt in Singapur: "Das erste Freie Training war prima und ich hatte viel Spaß in den nassen Bedingungen", hält Glock fest.
Die Stammfahrer streben nach Verbesserungen
"Es war gut, meinen Namen über weite Strecken an der Spitze des Klassements zu sehen. Bei diesen gemischten Bedingungen waren wir ziemlich konkurrenzfähig. Es war sehr schade, dass wir in den zehn Schlussminuten nicht mehr hinausfahren konnten, als der Kurs immer schneller wurde", findet der Deutsche. "Das zweite Training war okay. Unser Programm verlief ziemlich ordentlich."
"Das Auto war etwas nervös am Heck und daher schwierig zu fahren", meint Glock. "Wir werden aber eine Möglichkeit finden, um das für den Samstag zu verbessern." Nichts anderes schwebt auch di Grassi vor. Der Brasilianer ging mit einem Handicap in das Wochenende und erläutert: "Mir war immer klar: Es würde eine Herausforderung sein, nur durch Session zwei auf Geschwindigkeit zu kommen."
"Besonders, wo ich hier doch noch nie zuvor unterwegs war. Ich bin aber zufrieden mit der Arbeit, die wir am Freitag erledigen konnten", sagt der Formel-1-Neuling. "Anfangs war die Strecke noch etwas feucht, was es noch schwieriger machte. Wir hatten zudem einige Schwierigkeiten mit der Balance des Autos. Wir haben also noch etwas Arbeit vor uns, um das Fahrzeug für Samstag zu verbessern."¿pbvin|512|3130|singapur|0|1pb¿
Positives Gesamtfazit bei Virgin
Teamchef John Booth fand im Anschluss an die beiden Sessions von Singapur viele lobende Worte für seine Piloten: "Wir sind überaus zufrieden mit dem Tagesverlauf. Wir konnten am Freitag eine gute Geschwindigkeit vorlegen - und zwar auf Regen- und auf Trockenreifen. Alle drei Fahrer haben unter allen Bedingungen gute und professionelle Arbeit geleistet", gibt das Virgin-Oberhaupt zu Protokoll.
"Vor der ersten Session hatten wir zwar noch ein paar Probleme zu lösen, doch generell war es ein guter Wochenendauftakt. Jérôme hat am Vormittag bei seinem Debüt in unserem Auto einen fantastischen Job gemacht", sagt Booth und merkt an: "Und das, obwohl ihm viel mediale Aufmerksamkeit zuteil geworden ist. Es war klasse für ihn, der schnellste der drei Freitagsfahrer zu sein."
"Timo war sehr zufrieden mit seinem Fahrzeug, als er auf den harten Reifen unterwegs war. Seine Zeiten waren beeindruckend. Er hatte aber keine gute Balance im Auto und das hielt ihn davon ab, seine Rundenwerte auf den weichen Pneus zu verbessern. Lucas kam im zweiten Freien Training prima zurecht, konnte aber ebenfalls nicht das Beste aus seinen weichen Reifen herausholen."

