• 14.06.2010 00:15

  • von Marco Helgert

Virgin: Nur am Anfang lief es gut

Lucas di Grassi und Timo Glock hatten kaum eine Chance in Kanada - Glock nach Kollision schon vor dem Ausfall mit Handicap, di Grassi Letzter

(Motorsport-Total.com) - Geschlagen von HRT - in doppelter Hinsicht. Timo Glock und Lucas di Grassi entkamen zunächst den Wirren der ersten Runde. Doch schon in Kurve acht schlug das Schicksal zu: Glock wurde von Bruno Senna gerammt. Das Rennen des Wersauers litt darunter nachhaltig. Di Grassi erging es zunächst besser, er kam im Zuge der erste Wechsel sogar zeitweise bis auf Rang zehn nach vorn. Letztlich blieb ihm am Ende aber nur der letzte Platz - noch hinter Karun Chandhok im zweiten HRT.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock bei einem der zahlreichen Boxenstopps der Virgin-Mannschaft

"Das war ein völlig verrücktes Rennen", so Glock. "Der Start war ganz gut, aber in Kurve acht rauschte Bruno Senna ins Heck meines Autos, das hat einiges zerstört und kostete viel Abtrieb. Und es schob mich von der Piste. Ich versuchte wieder aufzuholen, aber die Probleme mit den Reifen kamen wie angenommen. Daher stand das Schonen der Reifen im Vordergrund. Die Stopps waren sehr schnell - alle fünf! Leider beendete ein Leck in der Servolenkung zehn Runden vor Schluss das Rennen. Es war toll, wieder in Kanada zu fahren. Aber das Wochenende war schwierig für uns. Hoffentlich geht es in Valencia besser."#w1#

Di Grassi hatte zunächst weniger Ärger. "Der Beginn des Rennens war sehr gut für mich", so der Brasilianer. "Der Start war gut, ich kam an Timo und Bruno Senna vorbei und machte Jagd auf den Lotus von Jarno Trulli. Der erste Stint war sehr gut, wir fuhren zeitweise auf Rang zehn - das erste Mal auf einer Punkteposition. Leider ließ der Hydraulikdruck gegen Rennende nach und ich konnte nicht mehr schalten. Das Ende war also enttäuschend, aber gut war, dass wir wenigstens ins Ziel kamen."


Fotos: Virgin, Großer Preis von Kanada


"Unser Debüt in Kanada war herausfordernd", so Teamchef John Booth. "Das Team machte heute acht Boxenstopps, um mit den Reifenproblemen zurechtzukommen. Alle Stopps waren gut und schnell. Die Boxencrew hat nun genug Übung darin für das nächste Rennen. Nachdem Timos Rennen vorbei war, hat Lucas das Auto immerhin noch ins Ziel gebracht."

"Aus der ersten Runde kamen wir ganz zurück, aber leider wurde Timo von hinten getroffen, was ihm zehn Prozent seines Abtriebs kostete", so Technikchef Nick Wirth. "Mit den Reifenproblemen hinten war die Chance, konkurrenzfähig zu sein, dahin. Er musste viele kurze Stints fahren, um damit umgehen zu können. Lucas konnte problemloser fahren."

Der große Wurf war damit aber nicht möglich. "Ein Lenkungsproblem stoppte Timo und zehn Runden vor dem Ende sahen wir, dass der Hydraulikdruck bei Lucas Autos zusammenbrach", fuhr er fort. "Wir beschlossen, dass das Rennen langsam zu Ende fährt, damit wir Montréal mit zumindest einer Zielankunft verlassen. Der Kanada-Grand-Prix gab uns viele Informationen über die kommenden Rennen für wenig Abtrieb. In der Zwischenzeit freuen wir uns ordentliche Leistungsverbesserungen in den kommenden zwei Grands Prix."