• 29.09.2010 10:35

  • von Britta Weddige

Virgin gegen Lotus: Kann nur noch Regen helfen?

Bei Timo Glock schwindet die Hoffnung, dass Virgin noch den wichtigen Top-12-Platz holen kann, mit der man Lotus in der Teamwertung verdrängen würde

(Motorsport-Total.com) - Das Virgin-Team war mit großen Hoffnungen in das Nachtrennen von Singapur gestartet. Im Kampf um den wichtigen zehnten Platz in der Herstellerwertung wollte die Mannschaft in der Marina Bay die Wende einläuten. Diesen zehnten Platz, den letzten, für den es Fernsehgelder gibt, hält derzeit Lotus dank einer 13. Position. Also gilt für die anderen Newcomerteams: Es muss mindestens ein zwölfter Platz geholt werden, um Lotus noch zu verdrängen und selbst am Ende der Saison in den Genuss des Geldsegens zu kommen.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Virgin-Pilot Timo Glock kämpfte in Singapur lange im Mittelfeld mit

Für die neuen Teams kommt es jedoch fast einer Herkulesaufgabe gleich, in das Feld der etablierten Mannschaften vorzudringen und in die Top 12 zu fahren. Also rechnete man sich bei Virgin aus: Wenn es ein Rennen gibt, bei dem das am besten gelingen kann, dann Singapur. Denn das Nachtrennen auf dem Straßenkurs hat seine eigenen Gesetze, im zu erwartenden Chaos könnten die "Großen" Probleme bekommen und die "Kleinen" davon profitieren.#w1#

Und tatsächlich sah es zunächst gut aus: Timo Glock entschied sich, bei der ersten Safetycarphase auf der Strecke zu bleiben, während ein Großteil des Feldes zum Stopp einrückte. Dadurch schaffte Glock den Sprung bis auf den zehnten Platz. Und er konnte sich dann mit seinem VR-01 auch gegen schnellere Rivalen aus dem Mittelfeld behaupten. "Ich habe darauf spekuliert, dass wir da vorne ein bisschen wegfahren können. Außerdem haben wir uns überlegt, dass man am Ende mit einem frischen Satz weicher Reifen deutlich schneller ist als die anderen. Da haben wir es einfach riskiert", erklärt Glock gegenüber 'auto-motor-und-sport.de' die Idee hinter dieser Taktik.

"Ich habe darauf spekuliert, dass wir da vorne ein bisschen wegfahren können." Timo Glock

Der Hesse konnte dem Druck der nachfolgenden Piloten lange widerstehen, allerdings musste er so Gas geben, dass seine Hinterreifen stark abbauten. In der Folge musste er Force-India-Pilot Adrian Sutil, gegen den er sich rundenlang gewehrt hatte, ziehen lassen. Gleich danach wurde er von Williams-Pilot Nico Hülkenberg von der Straße gedrückt. "Danach war es für mich aus. Ich musste alle ziehen lassen. Als ich über die Kerbs rübergedonnert bin, habe ich mir wohl auch noch das Getriebe kaputt gemacht. Irgendwann ist dann auch noch der Hydraulik-Druck abgefallen."

¿pbvin|512|3148||0|1pb¿Dazu kam die zweite Safetycarphase, mit der Glocks Taktik ohnehin zunichte gemacht war. In Kombination mit den Getriebe- und Hydraulikproblemen sorgte sie dafür, dass der Virgin-Pilot wieder hoffnungslos zurückgefallen war. Er entschied sich zur Aufgabe, bevor sein Auto noch größeren Schaden nimmt.

Der wichtige Platz in den Top 12 war in Singapur also in Reichweite, doch er blieb Glock und Virgin verwehrt. Die Chancen, Lotus in den verbleibenden vier Rennen noch vom zehnten Platz zu verdrängen, schätzt der Wersauer nun eher gering ein: "Da muss schon viel passieren. Vielleicht ein verrücktes Regenrennen oder etwas Ähnliches. Sonst sehe ich da keine Möglichkeit."

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