Villeneuve war, ist und bleibt Rennfahrer
Ein wenig ist der Formel-1-Weltmeister von 1997 sogar froh über sein Karriereende in der Formel 1, doch das Rennfahren kann er nicht lassen
(Motorsport-Total.com) - Noch genießt Jacques Villeneuve seine freie Zeit in Montréal, treibt seine Musikkarriere voran und verbringt Zeit mit Ehefrau Johanna und Sohn Jules. Doch in seiner Brust schlägt weiterhin das Herz eines Rennfahrers, der es kaum erwarten kann, wieder auf die Strecke zu gehen, um sich im Wettbewerb der Konkurrenz zu stellen.

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Die Prioritäten im Leben von Jacques Villeneuve haben sich verschoben
Die Familienidylle und der eigene Nachwuchs habe "das Leben stark verändert, die Prioritäten haben sich verschoben", erklärte er. Die doch recht überraschende Hochzeit mit Johanna im Vorjahr war für den Kanadier nur ein logischer Schritt. "In so vielen Jahren Rennsport war ich so beschäftigt, die Zeit flog davon. Ich brauchte einfach den richtigen Menschen dafür." Doch nun zieht es ihn zurück in das Renncockpit.#w1#
"Das ist schon wie ein Job für mich. Man geht in sein Büro und kommt danach zurück. Man hat gar nicht das Gefühl, dass man sein Leben riskiert", fuhr Villeneuve fort. Dabei lernte er im Alter von elf Jahren die Gefährlichkeit des Rennsports kennen, als sein Vater Gilles im belgischen Zolder tödlich verunglückte.
"Rennsport ist heute sehr sicher, wenn man es mit den früheren Zeiten vergleicht. Es gibt viel gefährlichere Dinge als Motorsport", erklärte er. Der Unfalltod seines Vaters spielte bei seinen Lebensplanungen ohnehin eine untergeordnete Rolle. "Für uns war das traurig, warum sollten wir dem also eine so große Wichtigkeit zukommen lassen. Ich habe in meinem Leben immer nur nach vorn gesehen, niemals zurück."
In diesem Jahr fährt er in Le Mans für Peugeot, für die Zukunft steht weiter die NASCAR auf dem Programm. Zurück in die Formel 1 möchte er nicht mehr. "Ich möchte sie nicht und sie wollen mich nicht", erklärte Villeneuve, der der Entlassung aus dem BMW Sauber F1 Team im Sommer des Vorjahres nun auch Positives abgewinnen kann.
"Das gab mir Zeit für mein Baby, ich konnte mein Album herausbringen, einige Konzerte geben und Sachen tun, von denen ich dachte, dass ich nie Zeit dafür haben würde", so der 35-Jährige. "Das kam alles zum richtigen Zeitpunkt." Musik wird er auch weiterhin machen, immerhin hat er sich selbst gerade die nötige Aufnahmetechnik zugelegt. "Ich wusste immer, dass ich nicht die Zeit für viele Konzerte habe und das ganze Jahr am Album arbeiten kann. Das war immer nur ein Nebenprojekt."

