Villeneuve sieht für das Rennen schwarz
Gegenüber 'F1Total.com' verrät Jacques Villeneuve, dass er sich wegen der Reifenwahl nicht allzu viel für das morgige Rennen ausrechnet
(Motorsport-Total.com) - Nur 125 Tausendstelsekunden fehlten Jacques Villeneuve in den Freien Samstagstrainings auf seinen Sauber-Teamkollegen Felipe Massa - selten zuvor war er in dieser Saison ähnlich knapp am Brasilianer dran. Entsprechend zuversichtlich ging er in das Einzelzeitfahren heute Nachmittag, bei dem er jedoch wegen eines Fahrfehlers wieder einmal alt aussah.

© Sauber
Ein Interview mit Jacques Villeneuve gibt es nächste Woche bei 'F1Total.com'
Als langsamster Michelin-Pilot verlor er 2,470 Sekunden auf die provisorische Pole Position und stattliche 1,385 Sekunden auf Massa, was man nicht unbedingt als Antwort auf die immer lauter werdenden Kritiker bezeichnen kann. Konkret plagte sich Villeneuve mit dem Untersteuern des C24, das durch die hohen Temperaturen am Nachmittag dramatischer war als in den Freien Trainings. Zumindest die Grundrichtung scheint nun aber zu stimmen.#w1#
Dennoch bewertete er seine Performance im Interview mit 'F1Total.com' selbstkritisch: "Ich habe im Qualifying einen Fehler gemacht, was unsere Qualifying-Chancen auch für morgen zunichte gemacht hat", sagte er. "Immerhin können wir uns jetzt auf die Rennstrategie konzentrieren und müssen da keine Kompromisse mehr eingehen. Andererseits haben wir eine Reifenwahl getroffen, die für ein schnelles Qualifying ausgelegt war, daher sieht es für morgen nicht gut aus."
Eine Positionsverbesserung im zweiten Zeitfahren morgen Vormittag ist nicht realistisch, denn vor dem Kanadier liegen Rubens Barrichello (Ferrari) und David Coulthard (Red Bull Racing) - mit 0,492 beziehungsweise 1,107 Sekunden Vorsprung. Folglich bleibt ihm als einzig logische Strategie, mit randvollen Tanks ins Rennen zu gehen, keine Fehler zu machen und auf Ausfälle und eventuelle Safety-Car-Phasen zu hoffen.
Zumindest fühlt er sich in Bahrain aber erstmals halbwegs wohl im C24: "Von der ersten Runde an konnte ich dieses Wochenende mit dem Team sehr gut an der Fahrzeugabstimmung arbeiten", stellte der Weltmeister von 1997 zufrieden fest. "Wir haben gute Fortschritte gemacht und ich entwickelte mehr Vertrauen. Ich finde, dass das Auto jetzt etwas einfacher zu fahren ist. Vor dem Qualifying war ich daher sehr zuversichtlich - vielleicht etwas zu zuversichtlich. Darum bin ich so weit von der Linie abgekommen."

