• 07.04.2005 19:34

Villeneuve nimmt Berichten Wind aus den Segeln

In einer eigens veröffentlichten Stellungnahme hat Jacques Villeneuve seinen Ärger über den vorzeitigen Testabbruch relativiert

(Motorsport-Total.com) - Um die Maßnahme des Sauber-Teams, heute entgegen der ursprünglichen Planung Felipe Massa anstatt Jacques Villeneuve in Barcelona testen zu lassen, gab es am Nachmittag einen Riesenwirbel quer durch die Formel-1-Fachmedien. Nun hat Villeneuve in einer unabhängig von seinem Rennstall veröffentlichten Aussendung die Aufregung relativiert.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Für Jacques Villeneuve ist der Test in Barcelona nicht wie erhofft verlaufen

"Ich war aufgeregt, in Barcelona endlich zum Testen zu kommen, um am Setup zu arbeiten und ein paar Experimente auszuprobieren, für die uns die Ideen nach Melbourne gekommen sind", ließ der Kanadier ausrichten. "Nach den ärmlichen Wintertests und weil wir auch sonst recht wenig testen, war die Barcelona-Woche besonders wichtig für uns. Ich hätte die ersten beiden Tage fahren sollen, womit wir viel Zeit gehabt hätten, weil ja auch das Team einige spezifische Dinge ausprobieren wollte."#w1#

Bremsdefekt brachte Villeneuves Planung durcheinander

"Leider ist es meinem Ingenieur und mir nicht gelungen, uns durch das Setup-Programm und die neuen Ideen zu arbeiten, weil ich gleich beim ersten Run am Mittwochmorgen einen Bremsdefekt erlitt. Das Bremspedal ging durch, ohne dass die Räder tatsächlich gebremst wurden. Das kommt sehr selten vor, ist aber wahnsinnig gefährlich. Wir haben alles überprüft, bevor wir wieder auf die Strecke gegangen sind, und haben dadurch einen wertvollen halben Tag verloren", fuhr er fort.

"Weil damit nur noch wenig Zeit für die vom Team vorgesehenen Arbeiten zur Verfügung war, hatten diese für mich Priorität, obwohl das Setup noch nicht zufrieden stellend war. Am zweiten Tag hätten wir uns ja ohnehin auf das Setup konzentrieren können. Außerdem haben wir uns entschieden, den Rest des Tages mit alten Reifen zu fahren, um die neuen für den zweiten Tag aufzusparen", erklärte der 33-Jährige seine schwankenden und zu langsamen Rundenzeiten.

Massa wegen Wetterbericht schon heute im Auto

Weil der Wetterbericht für Freitag denkbar ungünstig ist, habe sich das Team entschieden, Massa schon heute fahren zu lassen, um auch dem Brasilianer die Chance zu geben, einen Tag im Trockenen zu fahren, so Villeneuve weiter - für ihn natürlich ein Nachteil, "weil wir jetzt vor Imola nicht mehr an der Abstimmung arbeiten konnten. Das ist schade, denn mit mehr Gummiabrieb auf der Fahrbahn hätten wir heute bessere Bedingungen vorgefunden und die Strecke wäre schneller gewesen als gestern."

Dass die kurzfristige Änderung die Gerüchte um sein Standing bei Sauber-Petronas anheizt, ist dem Ex-Weltmeister bewusst. Aber: "Das wird unsere Arbeit nicht beeinträchtigen", meinte er. "Wir versuchen momentan, das Auto schneller zu machen, denn das war für uns alle die größte Enttäuschung. Leider wird Imola nun eine Fortsetzung des Dilemmas der ersten drei Rennen, weil wir wieder kein vernünftiges Setup haben austüfteln können."