• 09.02.2005 19:51

  • von Fabian Hust

Villeneuve gibt zu: Fahrstil passt nicht zum Sauber C24

Jacques Villeneuve gesteht, dass sein Fahrstil dem neuen Sauber C24 einfach nicht schmeckt und er sich wohl umstellen muss

(Motorsport-Total.com) - Dieser Tage schaut Jacques Villeneuve aus seinem zwei Nummern zu großen Rennoverall ziemlich bedröppelt drein, denn mit dem neuen Sauber C24 kommt der Ex-Formel-1-Weltmeister nicht zurecht. Im Schnitt fehlten dem Kanadier bei den Testfahrten fast zwei Sekunden auf die Bestzeit, Teamkollege Felipe Massa rund 0,9 Sekunden - viel zu viel nach dem Geschmack des 33-Jährigen, der mit dem jungen Brasilianer zudem eine nicht leicht zu knackende Nuss im Auto neben sich sitzen hat: "Das Auto ist für ihn definitiv besser", meint Villeneuve.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve sind die Probleme derzeit anzusehen

Nach zwei Tagen, an denen Villeneuve versuchte, das Setup auf seine Bedürfnisse zu trimmen, fiel die erste Bilanz gegenüber unseren Kollegen von 'autosport.com' ernüchternd aus. Mit der Elektronik der Bremsen kommt er nicht zurecht: "Ich denke, dass das Team das nicht für mich anpassen kann". Sauber besitzt eben nicht das Budget jener Teams, mit denen Villeneuve zuvor gearbeitet hat. "Alles an diesem Auto ist anders, sogar die Aufhängung." Selbst die Art und Weise, wie er das Auto verstellt, habe er ändern müssen.#w1#

Jacques Villeneuve gilt in der Szene als anspruchsvoll, wenn es um das Setup angeht, und beschäftigt seine Mechaniker immer wieder mit Sonderwünschen. Besonders auffällig sind der Wunsch nach einem Gaspedal, dessen Pedalweg sehr kurz ist, und die Vorliebe nach Autos, die besonders hart abgestimmt sind. Auch bei seinem kurzen Einsatz für Renault Ende der vergangenen Saison hatte Villeneuve massive Probleme, mit dem Speed seines Teamkollegen mitzuhalten.

Wer hier also wem helfen kann, ist die Frage: "Felipe ist gereift und verfügt nun über mehr Erfahrung", so Villeneuve gegenüber 'motorsport.com'. "Er hat vor kurzem ein paar gute Leistungen gezeigt, was bedeutet, dass er sich verbessert hat, das ist gut. Er wird auch auf mich zählen können, denn ich verfüge über viele Jahre Erfahrung und das wird dem Team in diesem Jahr definitiv dabei helfen, Fortschritte zu erzielen."

Erfahrung werde in dieser Saison wichtig sein, so Villeneuve, denn die Autos der Saison 2004 waren gutmütiger, verziehen mehr Fehler: "Da musste man einen wirklich großen Fehler machen, um abzufliegen. Mit der neuen Reifenregelung sind die Autos beim Bremsen und Einlenken nervöser. Fehler werden nicht ohne Konsequenzen bleiben, darüber beschwere ich mich nicht."

Die Reifen sind ein gutes Stichwort, denn Villeneuve beansprucht einen hohen Anteil an Saubers Wechsel von Bridgestone- auf Michelin-Pneus zu haben: "Ich wusste, wie viel BAR von ihnen profitiert hat, es war für mich also leichter, das Thema mit Peter Sauber zu besprechen. Ich habe den Deal eingefädelt und darauf bin ich ziemlich stolz." Tatsächlich war Sauber beim ersten Test mit dem französischen Gummi auf Anhieb schneller.