• 01.03.2005 09:11

  • von Fabian Hust

Villeneuve: "Früher wäre ich tot gewesen"

Jacques Villeneuve über seine Bereitschaft, Risiken einzugehen, und seinen schweren Testunfall in Barcelona

(Motorsport-Total.com) - Jacques Villeneuve ist ohne Zweifel einer der mutigsten Fahrer in der Formel 1. Für den Kanadier gehört der Nervenkitzel einfach dazu und das, obwohl sein Vater Gilles 1982 bei einem Unfall in Zolder ums Leben kam. Der 33-Jährige ist froh, dass er nicht zur Zeit seines Vaters fahren muss: "Denn dann hätte ich nicht überlebt. Ich wäre tot, da ich jemand bin, der Risiken eingeht", so Villeneuve gegenüber dem 'Guardian'. "Ich versuche, die Risiken einzuschätzen, aber wir alle machen Fehler. In den 70ern wäre ich definitiv tot. Es ist besser, dass ich nun Rennen fahre."

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve: "In den 70ern wäre ich definitiv tot"

Erst Ende Januar hatte der Sauber-Pilot bei Testfahrten in Barcelona einen schweren Unfall: "Das war ein heftiger - ich fuhr über 200 Stundenkilometer schnell. Ich krachte heftig in die Mauer, aber das im richtigen Winkel, weswegen ich mich nicht verletzte. Als ich mich zunächst drehte, dachte ich nicht, dass es allzu schlimm werden würde, aber dann schaute ich in meine Rückspiegel und sah die Mauer schnell auf mich zukommen. Ich dachte 'Verdammt, das wird weh tun'. Aber nach fünf Minuten ging es mir wieder normal gut. Ich fahre seit ein paar Jahren und ohne Unfälle bleibt man nicht in diesem Geschäft."#w1#

Für Jacques Villeneuve geht es jetzt nach Melbourne in den Albert Park, an jenen Ort, wo er in der Saison 2001 mit seinem BAR auf Ralf Schumacher auffuhr, abhob und mit solcher Wucht in die Mauer einschlug, dass ein abgerissenes Rad einen Streckenposten tötete: "Ich versuche, nicht daran zu denken. Das war kein schöner Moment. Aber was kann ich tun? Für mich war die ärgerlichste Sache daran, dass ich gleich danach von Ralf beschuldigt wurde, obwohl er darin involviert war. Das fand ich ein wenig erbärmlich."