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Vettels Reifenschaden durch Auspuffgase verursacht

Der Reifenschaden von Sebastian Vettels Red Bull in Abu Dhabi ist auf ein System zurückzuführen, das mit Hilfe der Auspuffgase die Felgen der Hinterreifen erwärmt

(Motorsport-Total.com) - Offiziell wurde von Red Bull und Pirelli kein Grund für den Reifenschaden bei Sebastian Vettel in der zweiten Kurve beim Grand Prix in Abu Dhabi festgestellt. Pirelli hat in einer Stellungnahme abgegeben, dass der Schaden nicht vom Reifen ausgegangen war. Es müsste sich um eine andere Quelle handeln. Red Bull hat ebenfalls keinen genauen Grund genannt. In der Startaufstellung stieg blauer Rauch vom rechten Hinterreifen auf. Das Team gab an, dass es brennendes Bodywork war.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Der Rauch stammte nicht vom Bodywork, sondern vom rechten Hinterreifen

Es handelte sich dabei aber nicht um Bodywork, sondern um Rauch, der vom Reifen aufgestiegen war, wie unsere Kollegen von 'Autosport' bestätigt bekommen haben. Laut den Informationen hat Red Bull ein System entwickelt, das mit Hilfe der Auspuffgase die Reifen in der Startaufstellung anwärmt. Es wird aber nicht direkt der Pneu erwärmt, sondern die Felge. Dadurch sind die Reifen für den Start und die erste Runde auf optimaler Temperatur.

Designgenie Adrian Newey hat sich seit jeher zum Ziel gesetzt, ein Auto zu bauen, dass auf die Pole-Position fährt und dann im Rennen mit dem Erlöschen der Ampeln vorne wegzieht und gewinnt. Vettel hat das perfekt umgesetzt. Regelmäßig war zu beobachten, dass der Doppelweltmeister am Ende der Aufwärmrunde deutlich das Tempo reduzierte. Auf der einen Seite schloss das Feld auf, aber auf der anderen fiel bei seinen unmittelbaren Gegnern die Reifentemperatur ab.

Wenn die Autos dann in der Startaufstellung stehen, könnte Red Bull die Hinterreifen etwas erwärmen und sich so gegenüber der Konkurrenz einen Vorteil beim Start verschaffen. Vettel hatte in zehn Rennen nach der ersten Runde mindestens eine Sekunde Vorsprung. Dadurch sind die Gegner nie in die DRS-Zone gekommen und konnten dem Deutschen nicht gefährlich werden.


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Abu Dhabi


Red Bull hat nach dem Rennen in Abu Dhabi gesagt, dass Vettel und Mark Webber die gleiche Startprozedur gemacht hatten und es beim Australier keine Probleme gab. Es wird angenommen, dass entweder durch die lange Standzeit, oder durch einen Fehler, der rechte Hinterreifen überhitzte. Webber stellte sich einige Sekunden nach Vettel auf seinem Startplatz auf. Er stand also kürzer.

Das System ist legal, auch wenn es sehr kompliziert ist. "Es wäre sehr schwierig, das zum Funktionieren zu bringen", wird Gary Anderson, der in der Vergangenheit für mehrere Teams als Konstrukteur gearbeitet hat, von 'Autosport' zitiert. "Die Temperaturen sind sehr hoch und die innere Reifenflanke ist eine kritische Stelle. Die Risiken wären viel größer als die Vorteile, wenn man bedenkt, wie schwierig es ist, das konstant zu machen."