Vettel und Webber: Spazierfahrt am Sonntag?

Sebastian Vettel und Mark Webber fahren am 40. Geburtstag von Red-Bull-Teamchef Christian Horner in Startreihe eins - Webber ärgert sich über verpasste Pole-Position

(Motorsport-Total.com) - Am 40. Geburtstag von Teamchef Christian Horner fuhren die beiden Red-Bull-Piloten Sebastian Vettel und Mark Webber gemeinsam in die erste Startreihe für den Grand Prix der USA in Austin. Weltmeister Vettel markierte im dritten und entscheidenden Teil des Qualifyings eine Rundenzeit von 1:36.338 Minuten und sicherte sich damit seine achte Pole-Position der laufenden Saison.

Titel-Bild zur News: Mark Webber, Sebastian Vettel

Sebastian Vettel und Mark Webber starten in Austin aus Reihe eins Zoom

"Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Christian! Morgen beide Autos in der ersten Reihe zu haben, ist ein tolles Ergebnis", so die ersten Worte von Vettel nach dem Qualifying. "Es war eine knifflige Session, denn der Wind war im Vergleich zum Vormittag deutlich stärker. Das hatte natürlich Einfluss auf das Fahrverhalten, speziell in den schnellen Kurven", schildert der Weltmeister, der zwei Anläufe brauchte, um sich die Pole zu sichern.

"Mit einem ersten Versuch in Q3 war nicht ganz zufrieden. Am Schluss hat es dann aber doch für die Pole gereicht, aber es war zwischen mir und Mark sehr eng", sagt Vettel und bekennt im Hinblick auf seinen Teamkollegen Webber: "Je länger das Wochenende dauert, desto näher kommt er mir. Glücklicherweise konnte ich knapp vor ihm bleiben. Womöglich hatte er auf seinem letzten Versuch einen Fehler drin. Mit der Pole-Position bin ich natürlich sehr glücklich."

Webber ärgert sich über verpasste Pole-Position

Mark Webber

Webber lag auf Kurs zur zweiten Pole in Folge, vergab sie aber im letzten Moment Zoom

Webber, der sowohl in Suzuka als auch in Abu Dhabi auf die Pole fuhr, fehlte diesmal nur eine Zehntelsekunde auf die Bestmarke seines Teamkollegen. "Ich dachte nicht, dass es genug sei", spricht der Australier seinen ersten Versuch in Q3 an und meint im Hinblick auf Versuch zwei: "Ich musste mich verbessern. Wir hatten zwei Versuche auf zwei Sätzen weicher Reifen. Der erste Teil der Runde war ziemlich gut und ich war ziemlich glücklich damit."

"Ich habe die Kurven 19 und 20 aber nicht so hinbekommen, wie ich wollte. Wenn ich sie einfach so wie beim ersten Mal in Q3 gefahren wäre, dann hätte es vermutlich gereicht. Aber ich habe versucht, noch mehr herauszuquetschen", bestätigt Webber die Vettel-Theorie, dass die letzte fliegende Runde nicht ganz ohne Fehler verlief. "Manchmal ist man glücklich, dass man alles gegeben hat und in der ersten Reihe steht, aber heute ist es mir durch die Finger geglitten. Nichtsdestotrotz sind wir vorne. Seb hat alle drei Sektoren zusammengebracht, ich nur zweieinhalb. Es ist nicht zufriedenstellend", so der "Aussie".

Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko teilt die Ansicht Webbers. "Mark hat in Sektor eins und zwei fantastische Zeiten hingelegt. Ohne zwei kleine Fehler im dritten Sektor, glaube ich, wäre er vorne gestanden", so der Österreicher gegenüber 'Sky'. Was Marko freut, ist der Vorsprung auf die Konkurrenz. Lotus-Pilot Romain Grosjean wies als Dritter satte sieben Zehntelsekunden Rückstand auf Webber auf. "Der Abstand zum Nächsten ist schon gravierend und lässt uns für das Rennen morgen optimistisch in die Zukunft blicken", so Marko.


Fotos: Red Bull, Großer Preis der USA, Samstag


Wie beurteilt Red-Bull-Chefdesigner Adrian Newey das Qualifying? "Das war heute wirklich knifflig, weil die veränderten Bedingungen im gesamten Feld für eine Veränderung der Balance sorgten. Trotzdem haben wir es geschafft, auf die ersten beiden Plätze zu fahren. Das ist sehr zufriedenstellend", so der Brite im Gespräch mit 'Sky Sports F1'.

Was erwartet der Red-Bull-Designer nun über die Renndistanz von seinen beiden Fahrern? "Bei Mark wird es darum gehen, wir er am Sonntag mit seinen Reifen haushalten kann. Was Sebastian betrifft, so hat er sonntags einfach ein unglaubliches Gespür für die Reifen." Marko erwartet anhand des Vorsprungs "ein teaminternes Duell". Der Österreicher fürchtet einzig "die Technik", wie er sagt, denn: "Man darf nicht vergessen, wir sind im vorletzten Rennen und Getriebe, Motoren sind alle an der Leistungsgrenze. Da kann schon irgendwas passieren. So klar ist die Sache nicht."

Vettel selbst will es am Sonntag besser machen als bei der Austin-Premiere vor genau zwölf Monaten. "Im vergangenen Jahr hatte ich hier ein enges Duell mit Lewis (Hamilton, damals noch im McLaren; Anm. d. Red.). Unterm Strich war er einfach einen Tick schneller. Wie er mich damals im Verkehr überholt hat, war nicht die feinste Art, aber das ist lange her. Jetzt freue ich mich auf morgen", sagt der Weltmeister, der seinen ersten Austin-Sieg und seinen achten Triumph hintereinander ins Visier nimmt.

"Wenn man eine Chance auf den Sieg hat, dann will man diese natürlich nutzen", redet Vettel nicht lange um den heißen Brei herum und betont: "Ich mag diesen Ort und diese Strecke. Es ist wichtig, auf der sauberen Seite zu starten. Mal sehen, was wir morgen ausrichten können. Das Rennen ist lang und die Strategie sollte eigentlich klar sein. Mit diesen Reifen weiß man aber nie."