• 20.10.2006 10:32

  • von Marco Helgert

Vettel und sein Hang zur Geschwindigkeit

Rennfahrer sollen schnell unterwegs sein, aber an den richtigen Stellen - der BMW Sauber F1 Team Testfahrer und seine Geschwindigkeitsübertretungen

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel schlug bereits bei seinem Debüt als Freitagstester für das BMW Sauber F1 Team in der Türkei ein wie eine Bombe. Der erst 19 Jahre alte Fahrer schlug sich prächtig und setzte von Anfang an Bestzeiten. Ein Wehrmuttropfen waren jedoch die Übertretungen des Geschwindigkeitslimits in der Boxengasse, die seine privaten Geldreserven empfindlich schrumpfen ließen.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel: "Man könnte sagen, dass ich ein Bezahlfahrer bin"

Vettel musste letztlich an sein Konfirmationsgeld gehen, um die Strafen bezahlen zu können. Das Geld brachte das Team nicht auf. "Ich musste die Strafen selbst zahlen", wurde er von 'autosport.com' zitiert. "Es war ja mein Fehler, nicht wahr? Die Schuld des Knopfes war es sicher nicht, denn der Knopf war da. Seitdem konzentriere ich mich aber darauf, keine weitere Strafe zu erhalten."#w1#

Ein wenig half auch das BMW Sauber F1 Team mit. Nachdem man ihm vor seinem Ersteinsatz die Funktionen am Lenkrad genau erklärt hat, entstand nach zwei Einsätzen - und zwei Strafen - eine neue Version. "Sie brachten das 'Sebastian Vettel Spezial-Lenkrad' mit", erklärte er. "Das Lenkrad war vollkommen lackiert und es war nur noch ein Knopf darauf: 'PL' - der Geschwindigkeitsbegrenzer. Alle anderen Knöpfe hatten sie für mich entfernt."

Das penible Achten auf die Geschwindigkeit in der Boxengasse führte in Monza zu einer weiteren witzigen Szene. Vettel verließ gerade im F1.06 die Box und überprüfte die Funktion des Geschwindigkeitsbegrenzers. "Man sieht, wenn er aktiv ist, denn dann öffnet sich die Klappe des Tankstutzens", erklärte er.

"Ich fuhr also die Boxengasse entlang und drückte immer auf den Knopf: an, aus, an, aus, an, aus - nur um zu sehen ob er funktioniert", so Vettel. "Dabei ging die Klappe immer auf und zu. Das Team sagte danach, dass es aussah, als würde ich dem Team zum Abschied noch einmal winken." Die finanziellen Aufwendungen für die Strafen bedeuten aber auch, dass er in seine Formel-1-Karriere bisher mehr Geld investierte, als er bekommen hat. "Man könnte sagen, dass ich ein Bezahlfahrer bin", scherzte er.