• 05.06.2014 21:31

  • von Roman Wittemeier

Vettel und die zweite Baustelle: Die Bremsen

Beim kommenden Grand Prix von Kanada rechnet Red-Bull-Star Sebastian Vettel mit eher geringen Chancen: Mercedes in mindestens zwei wichtigen Bereichen vorn

(Motorsport-Total.com) - Die bisherige Formel-1-Saison 2014 ist für den amtierenden Champion eine Reihe von Pleiten, Pech und - vor allem - Pannen. Sebastian Vettels Red Bull RB10 litt in den vergangenen Monaten immer wieder unter technischen Gebrechen. Der Heppenheimer hofft daher auf ein sauberes und fehlerfreies Wochenende in Kanada. Selbst bei defektfreien Fahrten sind die Aussichten auf einen Erfolg aber sehr gering - zu groß ist die Mercedes-Übermacht.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

War schon mal besser gelaunt im Fahrerlager: Sebastian Vettel in Kanada Zoom

Die Antriebe der Stuttgarter sind nur einer von mehreren silbernen Trümpfen im Montreal-Spiel. "Wir kämpfen gegen ein gutes Paket. Bei Mercedes ist nicht nur der Motor stark", meint Vettel vor dem Start in das Wochenende auf der Ile Notre Dame. Für die Top-Speed-Jagd in Kanada hat Renault noch einmal nachgebessert. Die neue Elektronik soll es erlauben, den Antrieb im Heck des RB10 endlich bei Ausnutzung von 100 Prozent Leistung zu betreiben. Auch an der Fahrbarkeit wurde weiter entwickelt.

"Aber Fahrbarkeit bezieht sich nicht nur auf die Beschleunigung. Die spielt auch beim Bremsen mit hinein", wird Vettel von 'auto motor und sport' zitiert. Gerade in den Verzögerungsphasen hatte Red Bull zuletzt Schwächen. Beim Herunterschalten wurde das Fahrzeug arg instabil - ein Verhalten, das Vettel so gar nicht schmeckt. Das Problem: Gerade in Montreal ist eine gute Bremsstabilität gefragt, weil an vielen Stellen aus hohem Tempo verzögert werden muss.

Dem viermaligen Weltmeister drohen zudem womöglich schon bald empfindliche Strafen. In Kanada kommt bereits der vierte von insgesamt nur fünf Motoren für die gesamte Saison zum Einsatz. Wird dieses Kontingent überschritten, drohen Rückversetzungen in der Startaufstellung. "Wir stehen nicht rosig da", so Vettel. "Es ist für uns bereits Routine geworden, dass wir am Sonntagmorgen das Getriebe runterschrauben, um irgendetwas auszutauschen."

Im Zuge dieser ständigen Reparaturen und des immer wiederkehrenden Austauschs der Bauteile passierten bei Red Bull einige Fehler, die wiederum neue Schäden verursachten. "Was man verstehen muss. Unsere Jungs gehen auf dem Zahnfleisch", übt der Deutsche Verständnis. Die möglichen Konsequenzen sieht er mit Galgenhumor auf sich zukommen. "Wenn es so weit kommt, werden wir in den sauren Apfel beißen. Ich hatte in Barcelona ja schon einen Vorgeschmack darauf bekommen", sagt Vettel, der in Spanien wegen eines Getriebewechsels um fünf Startplätze versetzt worden war.

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