powered by Motorsport.com
  • 29.08.2010 20:16

  • von Dieter Rencken

Vettel: "Es war mein Fehler"

Red-Bull-Fahrer Sebastian Vettel über seine Kollision mit Jenson Button und den weiteren Rennverlauf in Belgien: "Leider verlor ich das Auto"

(Motorsport-Total.com) - Für Sebastian Vettel entwickelte sich der Große Preis von Belgien zunächst recht ordentlich, doch mit seinem Überholversuch gegen Jenson Button (McLaren) ging plötzlich alles schief: Vettel verlor seinen RB6 außer Kontrolle und räumte den amtierenden Weltmeister ins Aus. Vettel selbst konnte weiterfahren, kam nach einer Durchfahrtsstrafe, einer weiteren Kollision und diversen Boxenstopps aber außerhalb der Punkteränge ins Ziel. In seiner Medienrunde spricht er über sein Abschneiden.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel sieht seinen Fehler ein: Der Deutsche hatte Jenson Button abgeräumt

Frage: "Sebastian, es hat nicht sollen sein. Wie oft bist du während des Rennens durch die Hölle gegangen?"
Sebastian Vettel: "Es war ein bisschen schade. Wir hatten einen guten Start an der Spitze haben einige Autos überholt. Ich wollte an Jenson Button vorbei, doch wir haben natürlich nicht allzu viel Topspeed."#w1#

"Also habe ich es auf der Bremse probiert und dabei verlor ich leider das Auto. Das ging urplötzlich vonstatten, sodass ich keine Chance hatte, mein Fahrzeug noch abzufangen. Ihn habe ich dabei leider mit hinausgenommen, was mir logischerweise leid tut. Es war mein Fehler."

"Der Regen war da nicht so entscheidend und ich denke, ich war auch nicht unbedingt zu spät. Es war halt doof, weil ich just in dem Moment, als ich auf die Bremse stieg, noch einen Quersteher im Auto hatte. Vor dem Anbremsen gibt es noch eine Bodenwelle und diese habe ich vermutlich falsch erwischt. So verlor ich das Auto."

"Ich hatte keine Chance, mein Fahrzeug noch abzufangen." Sebastian Vettel

"Das kam überraschend für mich. Danach hätten wir - gerade durch den Regen am Schluss - noch einmal etwas zurückkommen können, aber aufgrund des Reifenschadens und der darauf folgenden, langsamen Runde war der Kuchen dann endgültig gegessen."¿pbvin|512|3053|spa|0|1pb¿

Die WM-Chancen schwinden... - oder doch nicht?

Frage: "Jenson Button sagt, dass er denkt, es sein keine Absicht deinerseits gewesen. Ist die Strafe deiner Meinung nach trotzdem okay, wo es doch im Prinzip ein Rennunfall war?"
Vettel: "Darüber kann man natürlich diskutieren. Wir fahren halt ein Rennen."

"Einerseits wird man bei über 300 km/h ins Gras gedrückt, andererseits war es mein Fehler. Ich habe das Auto verloren. Leider habe ich dabei mich selbst und auch Jenson mit hinaus genommen. Damit habe ich sein Rennen zerstört. Aber wie gesagt: Es war keine Absicht."

Frage: "Was heißt das jetzt für die kommenden Rennen und für die WM?"
Vettel: "Es wird etwas schwieriger. Wenn man den Saisonverlauf betrachtet, muss man aber festhalten, dass es die ganze Zeit drunter und drüber ging. In Belgien hätten wir sicherlich mindestens den zweiten Platz und auch den dritten Platz einfahren können - locker. Das ist uns nicht gelungen. Schauen wir einfach einmal."

"Es wird etwas schwieriger. Schauen wir einfach einmal." Sebastian Vettel

Frage: "Wie sehr wirft dich das nun zurück?"
Vettel: "Das ist natürlich nicht optimal, aber warten wir ab. Noch stehen ja einige Rennen auf dem Programm und wir verfügen über ein gutes Auto. Es muss einfach einmal alles passen."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Belgien


Zum Schluss setzte Vettel auf Regen

Frage: "Kann man es so sagen: Vitantonio Liuzzi hat dir später so geschadet wie du Jenson Button? Liuzzi schlitzte dir den Hinterreifen auf..."
Vettel: "Naja. Ich glaube, man muss jede Situation einzeln betrachten. Ich hatte nicht die Absicht, Jenson aus dem Rennen zu nehmen und auch mein Rennen kaputt zu machen."

"Das uns natürlich beide sehr hart getroffen. Den Zwischenfall danach verstehe ich nicht ganz, denn ich war eigentlich schon vorbei. Er muss das normalerweise sehen, stellte mir den Frontflügel aber ans Hinterrad und damit war mein Reifen dann hinüber."

"Wir lagen ja bereits eine Runde zurück, von daher mussten wir etwas ausprobieren." Sebastian Vettel

Frage: "In der Endphase hast du nach nur zwei Runden von Regenreifen auf Regenreifen gewechselt. War das ein strategischer Fehler oder was war da los?"
Vettel: "Wir lagen ja bereits eine Runde zurück, von daher mussten wir etwas ausprobieren, um vielleicht schlauer zu sein als alle anderen. Es war aber zweimal die falsche Wahl. Wenn man aber so weit zurückliegt, kann man es wenigstens probieren."

Frage: "Heißt das, der erste Satz Regenreifen war nach zwei Runden schon hinüber?"
Vettel: "Die Pneus waren ziemlich schnell am Ende, denn die Strecke war ja relativ trocken. Da konnte man nur noch auf den großen Regen hoffen, doch dieser kam dann leider nicht."