• 16.03.2012 09:08

Vettel: "Es ging ein bisschen drunter und drüber"

Red-Bull-Fahrer Sebastian Vettel ist mit seinem Auftreten im Freien Training von Australien nicht völlig zufrieden und setzt auf Besserung am Samstag

(Motorsport-Total.com) - Der Weltmeister landet im Mittelfeld: Sebastian Vettel kam zum Auftakt der neuen Formel-1-Saison nicht über den zwölften Platz im Tagesklassement hinaus. Im Freien Training von Australien reichte es für den Red-Bull-Piloten "nur" zu einer besten Rundenzeit von 1:29.790 Minuten, womit Vettel rund 2,2 Sekunden hinter der Spitze lag. In seiner Medienrunde im Anschluss an die Ausfahrten in Melbourne zeigt sich der Deutsche daher nur bedingt zufrieden, setzt aber auf einen Aufwärtstrend am Samstag.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel kam im neuen Red Bull RB8 nicht in die Top 10 des ersten Tages

Frage: "Sebastian, im Freien Training ging es darum, möglichst viel über die neuen Autos zu lernen. Was konntest du mit deinem Team über den RB8 in Erfahrung bringen?"
Sebastian Vettel: "Vielleicht konnten wir nicht alles zusammentragen, was wir brauchten. Ich denke, wir dürfen aber recht zufrieden sein. Am Morgen lief es nicht so gut. Ich fühlte mich im Auto überhaupt nicht wohl. Am Nachmittag ging es etwas besser. Bei diesen Bedingungen ist es aber immer schwierig, sehr viele Runden zu drehen."

"Da sitzen wir jedoch mehr oder weniger im selben Boot. Die wenige Zeit, die wir am Nachmittag zur Verfügung hatten, war aber ziemlich in Ordnung, würde ich sagen. Jetzt liegt es an uns, eine gute Balance zu finden, und das Auto in diesen Bedingungen etwas besser zu verstehen und kennenzulernen. Das Ziel ist, am Samstag deutlich schneller zu sein."

Der Fokus verschiebt sich auf den Samstag

Frage: "Wird das dritte Freie Training am Samstag also eine noch viel bessere Session für dich darstellen, als sie es ohnehin gewesen wäre?"
Vettel: "Ich glaube nicht. Normalerweise nutzen wir die Zeit ja immer so gut wie möglich. Von außen sieht es manchmal so aus, als hätten wir einen recht einfach gestrickten Tag, indem wir nur ein paar wenige Runden zurücklegen."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Australien


"Das hängt meist von den zur Verfügung stehenden Reifensätzen ab. Du kannst aber halt nicht das Rad neu erfinden, auch wenn du aufgrund der Bedingungen einen etwas schlechten Freitag hattest. Das bedeutet nicht, dass du dann am Samstag die komplette Stunde lang auf der Strecke bist."

"Für uns geht es jetzt darum, über Nacht einen Schritt nach vorne zu machen." Sebastian Vettel

"Du hast erstens nicht die Reifen dazu, außerdem geht es dann hauptsächlich um die Vorbereitung auf die Qualifikation. In einer Stunde kriegst du aber nicht alles hin. Wie ich schon sagte: Für uns geht es jetzt darum, über Nacht einen Schritt nach vorne zu machen. Die Runden zum Schluss waren noch einmal sehr wichtig, um ein Verständnis aufzubauen. Das nehmen wir als Ausgangsbasis."

Frage: "Bist du ein bisschen überrascht darüber, hier ein paar Schwierigkeiten zu haben? Beim Testen in Barcelona lief es ja noch ganz gut für dich und dein Team..."
Vettel: "Nun ja, in Barcelona brachte ich ja zuletzt nur 20 Runden zustande. Wahrscheinlich waren es alleine am heutigen Nachmittag mehr Umläufe - und das, obwohl es regnete."

"Die Zeit auf der Strecke ist natürlich ungeheuer wichtig, wenn die Autos noch sehr jung sind. Ich hätte natürlich gerne eine etwas harmonischere Testphase gehabt. Jetzt müssen wir uns aber auf die Hinterbeine stellen und in kürzester Zeit möglichst viel lernen. Wir wollen sicherstellen, dass uns nichts entgeht."

Noch ist das Kräfteverhältnis nicht offensichtlich

Frage: "Ihr wart im Freien Training mit der mittleren Reifenmischung unterwegs, während McLaren die weiche Variante verwendete. Warum denn das?"
Vettel: "Dann frage sie doch, weshalb sie es so gemacht haben. Nun, man versucht eben, ein bisschen herumzuspielen. Da steckt keine Wissenschaft dahinter. Sie machten es so, wir machten es anders."

"Sie hatten ihre Autos sogar auf unterschiedlichen Reifentypen, wenn ich mich nicht irre. Es wird sich am Samstag zeigen. Wenn im Qualifying all diejenigen vorne stehen, die am Freitag nicht mit den härteren Pneus unterwegs waren, dann haben wir gute Arbeit geleistet. Wenn nicht, dann nicht. Schauen wir einmal. Es kommt eigentlich nur auf das dritte Freie Training an."

"Es ist schwierig, das Ergebnis zu interpretieren." Sebastian Vettel

Frage: "Was dürfen wir nach diesem verregneten Tag in die Zeitenliste hineininterpretieren?"
Vettel: "Nun ja, es ging ein bisschen drunter und drüber - vor allem am Schluss. Wir hatten nur ein paar wenige Runden im Trockenen. Es ist schwierig, das Ergebnis zu interpretieren."

"Erst einmal muss man sehen, wer den verstellbaren Heckflügel aktiviert hat und wer nicht. Daraus kannst du wiederum Rückschlüsse auf die Benzinmenge ziehen. So machen wir das. Schwierig zu sagen. Wir wollen am Samstag jedenfalls in Q3 vordringen und ausgehend davon schauen wir einmal."

Frage: "Im vergangenen Jahr siegtest du hier 22 Sekunden vor Lewis Hamilton. Können wir am Sonntag mehr dergleichen von dir erwarten?"
Vettel: "Es wäre natürlich schön, wenn wir uns am Sonntag in einer ähnlichen Position befinden würden und das Rennen von der Spitze aus kontrollieren könnten. Es liegt aber noch einiges an Wegstrecke vor uns."

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