• 25.09.2010 20:45

  • von Fabian Hust & Dieter Rencken

Vettel: "Das wird ein harter Kampf"

Nach dem knapp verlorenen Kampf um die Pole-Position baut Sebastian Vettel im Rennen auf die höhere Geschwindigkeit seines Autos

(Motorsport-Total.com) - Vor der Qualifikation zum Großen Preis von Singapur hatten die meisten Experten Sebastian Vettel als Favoriten auf Startplatz eins ausgemacht, doch dann setzte sich Fernando Alonso im Ferrari etwas überraschend vor den Deutschen.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel stellt sich auf einen harten Kampf mit Fernando Alonso ein

"Dass es so spannend war, war mit Sicherheit nicht so gewollt", so Vettel. "Natürlich bin ich enttäuscht, dass ich nicht auf der Pole stehe, aber der zweite Platz ist auch nicht allzu schlecht. Im letzten Qualifying-Durchgang hatten wir zwei Versuche."#w1#

Für ihn lief das Zeitenfahren unter dem Flutlicht nicht optimal: "Der erste Versuch ging voll in die Hose, weil ich in diesem Fall zu nah an Michael Schumacher dran war. Ich habe da den Abstand vielleicht falsch eingeschätzt, da ich die Lücke schon in drei, vier Kurven schließen konnte. Dadurch verlor ich an Haftung. Damit war die Runde zunichte."

Und auch der zweite Angriff auf die Pole-Position war nicht optimal: "Auf dem zweiten Anlauf musste ich zunächst einmal schauen, dass ich die Runde zu Ende bekomme, da ich ja noch keine Runde ins Ziel gebracht hatte, zumindest keine anständige. Das war die Geschichte des Qualifyings, es hatte einfach nicht sein sollen. Im letzten Versuch hatte ich im zweiten Sektor einen kleinen Patzer drin, habe die Wand leicht touchiert, die Leitplanke Ausgang Kurve 13. Da habe ich einfach zu viel verloren."

"Ich habe da noch versucht, im letzten Sektor alles herauszuholen, aber ich wusste natürlich auch, dass ich nicht zu viel Risiko eingehen kann, da ich noch keine wirkliche Zeit registriert hatte. Das Auto war heute gut genug, um auf Pole zu fahren, keine Frage. Es hat nicht sein sollen, schauen wir, wie es nun morgen läuft. Ich denke, dass wir für das Rennen ein sehr gutes Auto haben, egal, wie das Wetter aussieht. Wir sind das ganze Wochenende bisher stark unterwegs gewesen."

Sebastian Vettel war nicht der einzige Fahrer, der es mit dem typischen Problem eines Stadtkurses zu tun bekam: "Es war schwierig, in diesem Qualifying in einen Rhythmus zu kommen. Es war ziemlich schwierig, mit dem Verkehr umzugehen, auf den man hier und da traf."

In dieser Saison war die Pole-Position für Vettel jedoch selten im Rennen von Erfolgen geprägt, vielleicht ein positives Zeichen? "Ich hoffe, dass du recht behältst. Vielleicht ist es ganz gut, nicht auf der Pole zu stehen. Natürlich war dies heute das Ziel, das haben wir nicht ganz erreicht. Wir können nicht ganz stolz auf uns sein."

"Ich glaube jedoch, dass die Strecke hier im Vergleich zu den beiden Jahren zuvor staubfreier ist. Das sollte uns beim Start von der schmutzigen Seite helfen, doch gut weg zu kommen. Ich denke, dass unser Auto stark genug ist, ganz nach vorn herein zu fahren, auch wenn wir nach dem Start Zweiter oder Dritter sind. Ich denke, dass wir eine gute Chance haben, das Rennen zu gewinnen."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Singapur, Samstag


"In den letzten paar Rennen waren die Starts für uns voller Höhen und Tiefen. Generell denke ich, dass es keinen Grund gibt, in Panik zu verfallen. Wenn es wirklich schief lief, haben wir dafür auch einen Grund gefunden. In Monza waren die Starts bei uns beiden nicht gut genug. Wir haben ein wenig Hausaufgaben erledigt und sollten morgen am Start stark sein."

Wenn es am Start nicht so rund läuft, muss sich Vettel vielleicht später erst einmal in Geduld üben: "Ich denke, dass man geduldig sein muss, wenn dies schlau ist, und man angreifen muss, wenn dies notwendig ist. Man muss sich immer der Situation anpassen. Es bringt nicht sonderlich viel, jetzt darüber zu philosophieren. Meistens kommt es sowieso immer anders, als man sich das vorstellt. Dafür ist ein sehr langes und anstrengendes Rennen, es kann alles passieren."

Besteht vielleicht die Möglichkeit, wie in Monza länger auf der Strecke zu bleiben und damit die Konkurrenz überholen? "Ich glaube, die weichen Reifen halten hier nicht ganz so lange durch. Wenn man nicht am Start oder in den ersten beiden Runden vorbei kommt, muss man schauen, wie man dann vorgeht. Vielleicht kann man dann die Reifen etwas einsparen, denn ich glaube nicht, dass es uns an Geschwindigkeiten mangelt. Wir sollten schon in der Lage sein, vorbeizukommen, wenn wir mal freie Fahrt haben."

Nur bei einer Sache ist sich Vettel sicher: das Rennen gegen Alonso wird kein Zuckerschlecken: "Fernando ist einer der erfahrensten Fahrer, er weiß, was er macht. Und er macht kaum Fehler. Ich bin mir sicher, dass es ein harter Kampf wird. Aber ich habe eine gute Chance, auf der Strecke schneller zu sein als er. Darauf verlassen wir uns."