• 26.04.2009 20:50

Vettel: "Bald werden wir sehr nah dran sein"

Der Red Bull Racing-Pilot auf der Pressekonferenz über den verpassten Sieg in Bahrain und die Aufholjagd auf das führende Brawn-Team

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Du wurdest einen Großteil des Rennens über durch Lewis Hamilton aufgehalten. Kannst du uns erklären, wie die Bedingungen in diesem Moment waren, wie die Reifen waren, und was der Unterschied zwischen den beiden Reifen war? Wie war es im Verkehr?"
Sebastian Vettel: "Wenn du einem anderen Autos mehr als eine, anderthalb oder zwei Runden folgst, dann hast du das Problem, dass deine Reifen wirklich beginnen nachzulassen, sowohl vorne als auch hinten. Du beginnst eine Menge zu rutschen, und das war auch das Problem. Ich war auf beiden Rennabschnitten auf den weichen Reifen nicht in der Lage, sie wirklich zu nutzen."

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel und Jenson Button

Sebastian Vettel hofft, dass ihm bald Jenson Button zum Sieg gratuliert...

"Das beste Auto, das ich hatte, war auf harten Reifen am Ende, was unüblich ist, da der weichere Reifen der bessere Reifen war. Aber es macht einen großen Unterschied aus, wenn du in der Lage bist, auf einer freien Strecke zu fahren. Das war heute das Problem, und abgesehen davon hatten wir ein gutes Auto. Ich denke, dass es so oder so der positiv ist, und glaube, dass wir im Qualifying sehr gute Arbeit geleistet haben. Wir kommen diesen Jungs näher, in nicht allzu langer Zeit werden wir sehr, sehr nah dran sein."#w1#

Frage: "Du hattest ja im Vorfeld schon gesagt, dass du vor KERS Angst hast..."
Vettel: "Ja, es war schwierig, ihn zu überholen. Das Problem ist, dass in beiden Rennabschnitten, sowohl im ersten als auch im zweiten Rennabschnitt, wir auf den weichen Reifen waren, und die weichen Reifen waren hier die schnelleren Reifen. Ich denke, dies gilt für mehr oder weniger den Rest des Feldes."

"Dann unterschätzte ich diesen kleinen Knopf, den er auf seinem Lenkrad hat." Sebastian Vettel

"Auf dem ersten Abschnitt des Rennens war der Start nicht ideal, vielleicht war ich nicht sorgfältig genug. Ich hätte vielleicht mehr nach rechts gehen und mich gegen Lewis zu verteidigen versuchen sollen. Als ich sofort nach dem Start in die Spiegel schaute, da lag er weit hinter mir, aber dann unterschätzte ich diesen kleinen Knopf, den er auf seinem Lenkrad hat. Und plötzlich hatte ich ihn rechts von mir. Ich konnte nicht nach außen fahren, da dort schon Jenson war, also klemmte ich in der Mitte fest. Ich musste beiden nachgeben. Es war ziemlich knapp, aber grundsätzlich war ich da Fünfter."

"Ziemlich früh zu Beginn des Rennens hatte ich vielleicht eine gute Möglichkeit, ihn zu überholen. Ich bereitete mich auf die letzte Kurve vor, aber blockierte die Hinterräder. Das gesamte Rennen über schien es schwierig zu sein, einen sauberen Ausgang aus der letzten Kurve hinzubekommen. Es war dort sehr rutschig. Dann verlor ich erneut Schwung. Er drückte seinen Knopf und das war es dann. So wie ich es schon beschrieben habe, litten die Reifen von da an grundsätzlich, als ich einem Auto folgen musste. Die Reifen bauen stark ab, und dies gestaltete es schwierig zu überholen und die Geschwindigkeit zu nutzen, die wir im ersten Abschnitt des Rennens hinter Lewis und im zweiten Abschnitt des Rennens hinter Jarno hatten."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Bahrain, Sonntag


"Der einzige Rennabschnitt, in dem ich saubere Luft hatte, war der letzte. Aber da war ich auf harten Reifen unterwegs. Nichtsdestotrotz war für mich der letzte Abschnitt der beste, und das Auto war sehr konstant, wurde mit jeder Runde schneller. Ich war in der Lage, mehr und mehr zu fühlen. Dann konnte ich mit den Reifen spielen. Natürlich hatte ich Jarno hinter mir, ich versuchte aus diesem Grund, sie zu Beginn zu schonen, so dass ich am Ende etwas habe, um mich zu verteidigen. Das funktionierte gut."

"Aber unglücklicherweise steckte ich in den ersten beiden Abschnitten in Verkehr, was den Rest des Rennens etwas zerstört hat. Dennoch denke ich, dass wir stärker werden. Wir kommen den Jungs ja nahe, ich hoffe, dass wir in nicht allzu großer Entfernung ein paar neue Teile an das Auto bringen. In Großbritannien, in Milton Keyes, arbeiten die Leute sehr hart, und wir werden bald in der Lage sein, etwas mehr mit ihnen zu kämpfen, ihnen eine etwas härtere Zeit zu bescheren."

"Wir geben alles, wir kommen näher, insbesondere am Samstag scheinen wir viel stärker zu werden." Sebastian Vettel

Frage: "Ihr gehört zu den konkurrenzfähigsten Teams, aber ab Barcelona werden deine Gegner beginnen, Veränderungen am Auto zu integrieren. Erwartest du im Hinblick auf die Meisterschaft eine Veränderung?"
Vettel: "Es ist noch ein weiter, weiter Weg, wir haben erst vier Rennen absolviert. Brawn hat bisher den stärksten Eindruck hinterlassen. Wir geben alles, wir kommen näher, insbesondere am Samstag scheinen wir viel stärker zu werden. Heute hing ich manchmal im Verkehr fest. Ich denke jedoch, dass alle Teams Druck machen, die Meisterschaft ist sehr interessant."

"Man darf nicht die Teams vergessen, die in den vergangenen paar Jahren dominant waren, McLaren und auch Ferrari. Sie haben eine Menge Ressourcen und haben in der Vergangenheit bewiesen, dass sie sehr schnell zurückkommen können, selbst wenn sie einen schlechten Start hatten. Wir müssen also weiterhin Druck machen, wir wollen das Beste, und es gibt zumindest noch ein Team vor uns, wir müssen also weiterhin intensiv Druck machen."