Verstappen-Vorsprung "verrückt": Ferrari in Suzuka wohl nur dritte Kraft

Ferrari kann nicht an die Leistung aus Singapur anknüpfen und landet im Suzuka-Qualifying hinter Red Bull und McLaren - Sonderlich überraschend kommt das nicht

(Motorsport-Total.com) - "Ich denke nicht, dass auf dieser Runde noch viel mehr drin gewesen wäre", sagt Charles Leclerc nach dem Qualifying zum Großen Preis von Japan 2023. Der Monegasse qualifizierte sich als Vierter und damit erstmals seit der Sommerpause wieder vor Carlos Sainz.

Titel-Bild zur News: Charles Leclerc beim Formel-1-Rennen in Suzuka 2023

Charles Leclerc ist mit seiner eigenen Leistung im Qualifying zufrieden Zoom

Der Spanier landete auf P6 und war 0,308 Sekunden langsamer als sein Teamkollege. Er sei daher "zufrieden mit meiner eigenen Performance", so Leclerc, der "eine sehr, sehr gute Runde" gefahren sei. Im größeren Kontext ist er allerdings deutlich weniger zufrieden.

"Es ist ein bisschen enttäuschend, wenn man eine so tolle Runde fährt und dann auf P4 liegt und auch noch sieben Zehntel Rückstand hat", gesteht er. 0,665 Sekunden betrug sein Rückstand auf die Pole-Zeit von Max Verstappen am Ende, was laut Leclerc "verrückt" ist.

Denn nachdem Ferrari in Monza und Singapur jeweils noch auf Pole gestanden hatte, waren Verstappen und Red Bull dieses Mal wieder "in einer eigenen Liga", so Teamkollege Sainz. Dem Spanier fehlten in Q3 sogar 0,973 Sekunden auf die Verstappen-Zeit.

Sainz: Bei Set-up-Experimenten verrannt?

Probleme habe man "vor allem in Sektor 1", so Leclerc, "denn in diesem Sektor verlieren wir im Grunde die meiste Zeit." Man müsse sich das ansehen und verstehen, "woran wir arbeiten müssen und unter welchen Umständen unser Auto aktuell schwach ist."

Singapur-Sieger Sainz erklärt, man habe schon vorher gewusst, dass die "High-Speed-Charakteristik" in Suzuka die Schwächen des SF-23 etwas mehr "entblößen" werde. "Aber auch die langen Kurven", sagt er und ergänzt, auch der Wind sei am Samstag recht stark gewesen.


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Er habe zuvor in den Trainings "verschiedene Dinge beim Set-up" ausprobiert, doch die Änderungen zahlten sich nicht aus. "Vor dem Quali merkte ich dann, dass es nicht ganz funktionierte, und wir mussten zu einem einfacheren Set-up zurückkehren", verrät er.

Er habe im Training viel experimentiert, "was am Ende wahrscheinlich meine Quali-Vorbereitung und mein Wochenende im Allgemeinen beeinträchtigte", gesteht er und erklärt, er habe durch die vielen Änderungen keinen "Rhythmus" gefunden, was "nicht geholfen" habe.

Red Bull und McLaren in Japan "ein Stück schneller"

Trotzdem sei es richtig gewesen, einige Dinge auszuprobieren, um für die Zukunft etwas zu "lernen". Zudem stellt er klar: "Ich glaube nicht, dass wir viel mehr hätten tun können, denn ehrlich gesagt sehen die McLarens und die Red Bulls an diesem Wochenende ein Stück schneller aus."

Übermäßig viel habe er durch die ganzen Experimente also sowieso nicht verloren. Über den Rückstand auf den Teamkollegen sagt er: "Charles muss eine sehr gute Runde gefahren sein." Er selbst habe zudem keinen "sauberen ersten Sektor" gehabt.


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Deshalb sehe der Rückstand auf Leclerc etwas größer aus, als er am ganzen Wochenende eigentlich gewesen sei. "Sagen wir, er war am ganzen Wochenende ein oder zwei Zehntel schneller", so Sainz, der zudem Probleme mit überhitzenden Reifen hatte.

Auf die Frage, ob es durch die vorgeschriebene maximale Rundenzeit schwierig gewesen sei, die Reifen aufzuwärmen, antwortet er, dass "das Gegenteil" der Fall gewesen sei. "Es war zu einfach, sie aufzuwärmen. Ich wünschte, wir hätten viel langsamer fahren können", so Sainz.

Sind die Reifen der Schlüssel im Rennen?

Gleich ab der ersten Kurve seien die Reifen zu heiß geworden. "Wir haben die ganze Runde überhitzt. Das hat also eindeutig auch nicht geholfen", stellt er klar. Und auch im Rennen werden die Reifen und der Verschleiß eine große Rolle spielen, kündigt er an.

Beide Ferrari-Piloten sind sich einig, dass es am Sonntag wohl nur über die Strategie nach vorne gehen kann. Sainz erklärt: "Ich denke, McLaren sollte auch morgen ein Zehntel schneller sein. Über 50 Runden kommt da eine Menge Zeit zusammen, auch wenn sich ein Zehntel nicht nach viel anhört."

Auch Leclerc glaubt nicht, dass man die McLaren-Fahrer auf der Strecke überholen kann, "weil unsere Rennpace ihrer sehr ähnlich ist." Die einzigen Chancen habe man also "entweder am Start oder mit der Strategie", so Leclerc, und Sainz betont: "Ich denke, alles kann passieren."

Das könnte aber auch andersherum gelten, denn auf P7 und P8 lauern hinter dem Spanier die beiden Mercedes-Piloten, die im Rennen traditionell etwas stärker als im Qualifying sind.

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