Verstappen: "Enttäuscht über unseren Speed"

Jos Verstappen hat zugegeben, dass er mit dem neuen Minardi-Cosworth doch nicht so zufrieden ist wie zunächst behauptet

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Heimkehrer Jos Verstappen hat zwar in beiden Auftaktrennen das Ziel erreicht, doch vom Mittelfeld, welches Minardi-Teamchef Paul Stoddart anvisiert hat, oder gar regelmäßigen WM-Punkten ist er derzeit wohl genauso weit weg wie während seiner Rennpause...

Titel-Bild zur News: Jos Verstappen

Geknickt: Sein Comeback hätte sich Jos Verstappen anders vorgestellt

Es habe dem Team zwar "einen positiven Schub" verliehen, dass die Zuverlässigkeit des PS03 halbwegs zu stimmen scheint, "aber ich muss zugeben, dass ich über den Speed unseres Autos schon enttäuscht bin", so der Niederländer auf seiner Homepage. "Ich hatte gehofft, der PS03 würde konkurrenzfähiger sein. Anfangs war ich sehr guter Dinge, aber jetzt muss ich sagen, dass ich mich da wohl verschätzt habe."

Was durchaus verständlich ist, wie er selbst einräumte: "Im Nachhinein muss man sagen, dass ich eben doch anderthalb Jahre keinen Formel 1 mehr gefahren bin. Die anderen Teams haben in der Zwischenzeit ihre Autos verbessert." Verstappen hat zwar nach wie vor den Eindruck, dass der neue Minardi dem Arrows, den er vor seiner Pause gefahren ist, überlegen ist, aber die Zeit sei seither eben nicht stehen geblieben.

Auf die Frage, ob er Entwicklungspotenzial für den Rest des Jahres sehen kann, entgegnete der 31-jährige Routinier mit einem Hauch von Resignation im Ton: "Das wird sehr schwierig. Einen Rückstand von anderthalb Sekunden holt man nicht so einfach auf. Wir bräuchten viele Testkilometer, um das egalisieren zu können. Natürlich haben wir die Tests am Freitag, aber das kann man mit privaten Testfahrten überhaupt nicht vergleichen."

Andererseits war die Entscheidung von Teamchef Stoddart wohl trotzdem richtig, weil der finanzschwache Rennstall mit Fabriken im italienischen Faenza und im englischen Ledbury sowieso nicht das Geld hätte, um mehr als die auch jetzt noch erlaubten 20 Testtage abzuspulen. Der Geldmangel führte darüber hinaus auch zu einem Entwicklungs-Stopp, weshalb die zusätzlichen zwei Stunden am Freitag stets nur am Setup gearbeitet werden kann.

Auch die Erwartungen für Brasilien schraubte Verstappen herunter: "Wer glaubt, wir können diese anderthalb Sekunden aufholen, hat sich geschnitten. Wir müssen uns an den positiven Dingen erfreuen ? und das ist momentan hauptsächlich die Zuverlässigkeit. Den Rest wollen wir Schritt für Schritt verbessern. Wir werden die ganze Zeit, die uns zur Verfügung steht, brauchen, um für diesen holprigen Kurs ein Setup zu finden."

Der Schlusssatz klang dann sehr nach Zweckoptimismus: "Jeder bei Minardi ist noch immer sehr enthusiastisch und zuversichtlich..."